Montag, 22. Juni 2015

die letzten Tage

Ziemlich schnell hat sich das Jahr in Australien jetzt dem Ende zu geneigt. Unglaublich, wie schnell besonders die letzten Wochen vergangen sind. Wir haben so viele Sachen gemacht, und waren immer unterwegs, dass man das gar nicht so mitbekommen hat. Am Samstag zum Beispiel waren wir zusammen mit unserem alten Manager bei einem Footy Spiel (Australin Football). Wir waren im dem riesigen MCG (wo wir nach dem footie Finale letztes Jahr Ed Sheeran live gesehen haben) und haben Port Adelaide gegen Carlton spielen sehen und in der Halbzeitpause gab es ganz Aussie like für alle einen Pie (kann man mit Fleisch im Blätterteig vergleichen, das ist ganz typisch australisch) und für mich die Vegetarische Variante (ich bin seit 5 Monaten ganzer Vegetarier und versuche auf Ei, Kuhmilch und Joghurt zu verzichten – man fühlt sich echt viel besser!)

Die beiden Teams sind nicht wirklich gut, deswegen waren nur 27000 Leute da um das Spiel zu sehen, das Station war also ziemlich leer...


Wir waren außerdem in den Cathedral Ranges Nationalpark (der direkt vor unserem Haus liegt) Klettern. Wir sind mit einem Freund dort hingefahren, und dann sind wir erst die Wand hochgeklettert und haben uns anschließend wieder abgeseilt. Das war zwischen drin echt gruselig, es war total kalt und wir haben unsere Sicherung angebracht während wir geklettert sind, meine Hände waren jedoch so kalt, dass ich die Karabiner nicht aufbekommen habe, und dann hängst du da an der Wand, total weit oben, Knie aufgeschürft und findest einfach keinen halt... Aber wenn man dann bei seinem Ziel angekommen ist, kann man die wunderschöne Aussicht genießen, und alles andere ist vergessen.
In den letzten Wochen haben wir alle unsere Freunde und Bekannte noch einmal getroffen, und mussten uns Verabschieden. Besonders der Abschied von unserem alten Hausmeister und von Bec, unserer Australischen „Ersatzmutter“ ist uns allen schwer gefallen, weil sie uns einfach so viel geholfen haben, als nach dem Manager Wechsel alles drunter und drüber gelaufen ist.
Jetzt habe ich noch drei Arbeitstage, die ich draußen mit den Kindern verbringen werde. Unser Haus ist schon halbwegs aufgeräumt und geputzt, mein Koffer ist gepackt, die Klamotten die ich eh nicht mehr anziehe sind aussortiert, der Rucksack für den Roadtrip ist gepackt. Und trotzdem hat man es immer noch nicht realisiert, dass dies die letzten drei Tage in unserem Haus sein werden.
So langsam fängt man an, das Jahr revue passieren zu lassen. Man denkt natürlich vor allem an die tollen Dinge und an die Highlights, doch ab und zu erinnert man sich auch an die schweren Momente. Und man wird von allen Leuten aufgefordert, sein persönliches Highlight des Jahres zu erzählen, was gar nicht so einfach ist. Denn wir haben hier so viele coole Sachen erlebt, haben so viele Situationen gemeistert, da gibt es einfach kein einzelnes Highlight. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann würde ich wahrscheinlich die erste Woche in Australien nennen, wo wir für ein paar Tage campen, wandern, mountain biken und Kanufahren gewesen sind. Dort haben wir unsere ersten wilden Kängurus gesehen, haben die Bio Toiletten kennengelernt, die mich jetzt für immer an den Great Ocean Walk erinnern werden (welchen ich definitiv auch als einen meiner Highlights einordnen würde!) wir haben im tiefsten australischen Winter auf einer Plane unter dem Sternenhimmel geschlafen und Sternschnuppen gesehen, aber vor allem war es die perfekte Einstimmung auf das Jahr das folgen sollte. Jetzt werde ich die letzten drei Tage noch genießen und dann geht es los zu unserem letzten Roadtrip, wir haben schon Schnorcheln im Great Barrier Reef und eine zwei tägige Segeltour gebucht, und natürlich werde ich noch ein letztes mal surfen gehen.

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