Okay Leute, sucht euch einen
gemütlichen Platz und schnappt euch einen Kaffee, hier kommt ein
Monster Bericht (und damit meine ich wirklich MEGA lang) von meinem
Urlaub! Ich habe einfach mal so viel erlebt und so viel zu erzählen,
da konnte ich mich nicht kürzer fassen...
Ich bin am Sonntag wieder im Camp
angekommen! Zwar ziemlich kaputt, aber glücklich über meinen Urlaub
und ich würde am liebsten gleich wieder zurück fliegen...
Pferderennen
Am letzten Samstag (08.1114) sind wir
vier Mädels schon um 5:30 aufgestanden, denn es ging zum Steakes Day
(familiy day) des Melbourne Cups. Der Melbourne Cup ist ein riesiges
Pferderennen, welches sich über eine Woche erstreckt, und alle Leute
ziehen sich schön an und die Frauen tragen Kleider und Hüte. Wir
haben uns also auch in Schale geworfen und sind dann um kurz nach
sieben nach Melbourne aufgebrochen. Es war ein sehr heißer Tag und
ziemlich windig, was die ganze Sache mit der Blume im Haar und dem
Kleid etwas erschwert hat, denn man musste dauernd beides festhalten,
damit nichts verrutscht... :D. Und wir hatten da noch die geringsten
Probleme, einige Frauen hatten riesige Hüte auf, Schuhe mit einem
Absatz bis zum Mond und dann haben sie auch noch gleichzeitig
versucht, den Hut festzuhalten, zu gehen und zu Telefonieren – wir
haben den ein oder anderen Sturz gesehen. Das Rennen an sich war
total cool, und es war auf jedenfall eine tolle Erfahrung dass mal
gesehen zu haben, aber noch einmal würde ich nicht auf ein
Pferderennen gehen, ich kann es einfach nicht mit ansehen wie die
Menschen mit den Pferden umgehen, da habe ich echt Gänsehaut
bekommen! Ein deutsches Pferd war auch dabei, und es hat sogar eins
von den Einzelrennen gewonnen!

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| Proviant für die bevorstehende Nacht |
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| Das Flugzeug mit dem ich geflogen bin |
Auf gehts nach Sydney
Gegen 17:00 war das Rennen dann vorbei
und wir haben uns völlig erschöpft auf den Heimweg gemacht.
Beziehungsweise die Mädels sind zurück nach Marysville gefahren,
und ich habe mich auf der Toilette im Bahnhof erst einmal umgezogen,
habe mir etwas zu Essen und zu trinken gekauft und mich für die
bevorstehende Nacht gerüstet. Ich hatte nämlich eine Woche frei,
und ich hatte einen Flug am Sonntag Morgen (09.11.14) nach Sydney
gebucht. Dort habe ich mich mit Carl getroffen, der einen Bus hat und
damit durch die Gegend fährt. In der southern cross sation, einer
von Melbournes größten Bahnhöfen wurde es dann immer kälter und
unheimlicher, je später es wurde. Also habe ich nur noch mein Handy
aufgeladen und bin dann mit dem Airport Shuttle zum Flughafen
gefahren, wo ich so gegen kurz nach 23 Uhr ankam. Und dann wusste ich
nicht mehr weiter, ich war ja noch nie alleine geflogen und ich kam
mir ziemlich doof vor, einfach so auf einer Bank zu sitzen und zu
schlafen, zumal ich erst nicht die richtige Halle gefunden hatte und
am Anfang bei der Gepäckabholung ganz alleine saß. Dazu kam dann
noch, dass ich eh total erschöpft von dem ganzen Tag war, ihr könnt
euch also vorstellen, dass ich mit den Nerven relativ am Ende war...
Nach einiger, noch immer schlafloser Zeit, bin ich dann etwas durch
den Airport gewandert und habe endlich die Check-in Halle gefunden,
und einige Leute die genau wie ich am Flughafen campieren mussten und
auf dem Boden oder einer Bank geschlafen haben. Und dort hat dann
auch endlich das Flughafen Internet funktioniert, ich konnte mir die
Zeit also damit vertreiben mit den Leuten aus Deutschland zu
schreiben.... Insgesamt hatte ich glaube ich so um die zwei Stunden
geschlafen, als ich dann um 3:45 in der Nacht endlich einchecken
konnte. Und fliegen ist ja wirklich gar nicht so schwer, ich hatte
echt bedenken dass ich das nicht hinbekomme, aber alles lief ziemlich
gut. Ich hatte genau 9.75 Kilo, 10 waren höchstens erlaubt, und ich
hatte die richtigen Dokumente dabei. Das einzige was ich wirklich
seltsam fand war, dass ich keinen Reisepass oder überhaupt gar keine
Identifikation vorzeigen musste...
Endlich angekommen
Aber na ja, hat ja alles geklappt
und um acht Uhr morgens bin ich in Sydney gelandet, wo Carl dann
schon mit seinem Bus auf mich gewartet hat. Und das Auto ist echt
cool, vorne können zwei Leute neben dem Fahrer sitzen, und hinten
ist anstatt Sitzen eine Matratze und ein kleiner Schrank im Wagen.
Unter dem Bett haben zwei Surfbretter herausgeguckt, und Pfannen und
Töpfe gab es auch! Wir sind dann gar nicht erst in die Innenstadt,
sondern gleich an den Coogee-Beach gefahren. Dort sind wir dann baden
gegangen, ich habe etwas am Strand geschlafen und wir haben den Rest
des Tages nur so vertütelt. Abends hat Carl dann noch mit anderen
Freunden an seinem Bus gefeiert, ich was allerdings einfach zu kaputt
und habe mir um kurz nach 10 ein Hostel gesucht und bin völlig
erschöpft eingeschlafen. Montag war ich dann gegen zehn wach, Carl
hat noch geschlafen, also bin ich alleine durch die mega schönen
kleinen Einkaufsstraßen geschlendert. Und ratet mal was ich gefunden
habe: echtes deutsches Sonnenblumenkern Brot, und dann gab es auch
noch Rittersport Schokolade im Angebot (zwei Tafeln für 4 Dollar,
und somit günstiger als die australische Schokolade!).

Am Nachmittag
habe ich Carl dann wieder getroffen, wir waren einkaufen und haben
zwei Stunden in einem Waschsalon verbracht und seine Wäsche
gewaschen... :D Danach sind wir dann mit dem Auto in die Innenstadt
zum Sydney Opera House gefahren, haben das Auto in einem vermeintlich
günstigen Parkhaus abgestellt (in der Einfahrt stand 5 Dollar per
halbe Stunde) und haben uns das Opera House angeguckt und ein paar
Fotos gemacht.
Nach weniger als einer halben Stunde sind wir dann
zurück zum Auto, wollten das Ticket bezahlen, und konnten unseren
Augen gar nicht trauen: 37 Dollar!!! So eine Abzocke... Aber na ja,
wir konnten ja nichts mehr dran ändern, haben das Ticket bezahlt und
ich habe dann meinen Rucksack genommen und bin von da an alleine
weiter gezogen.
Leo alleine in Sydney
Carl hat sich auf den Weg nach Queensland gemacht um
einen Job zu finden, und ich bin in Richtung Innenstadt gelaufen, mit
der Hoffnung irgendwo ein Fastfood Restaurant zu finden wo es freies
Internet gibt, denn ich habe ja ganz oldschool kein Internet auf
meinem Handy... :D Es war schon gegen 20:00 Uhr, ich hatte also die
Zeit im Nacken sitzen, denn nicht alle Hostels haben 24h check in...
In Sydney gibt es ein Glück ziemlich viele Hostels, ich habe also
sofort ein günstiges gefunden, was gute Kritik bekommen hat und
direkt im Zentrum der Stadt lag: Sydney Backpackers. Mein nächstes
Problem war es dann, die Straße zu finden, denn alle Leute zählen
heute ja auf google maps, aber ihr wisst ja, kein Internet auf meinem
Telefon.... :D. Ich bin also zu der nächsten Bushaltestelle, wo eine
Stadtkarte war, doch die Straße wo ich hin musste war ziemlich klein
und unbedeutend für Touris, und deswegen nicht eingezeichnet. Aber
ein Glück sind die Australier alle ziemlich Hilfsbereit, und sofort
kam ein Mann in Anzug an und hat gefragt nach was ich suche und hat
die Adresse dann in sein Handy eingegeben und mit den Weg erklärt!
Ich musste nur die Straße auf der ich schon war folgen und nach
einem Stopp in Mc Donalds bin ich dann in einen 10 Betten Raum im
Hostel eingezogen. In dem Raum waren zwei deutsche Jungs die beide
ziemlich nett waren und mir gleich ein paar Tipps für Sydney gegeben
haben, einer von den beiden musste am nächsten Tag wieder nach
Deutschland fliegen... Ich bin dann relativ früh ins Bett gegangen
und hatte eine ziemlich unruhige und fast schlaflose Nacht, weil der
Mann in dem Bett gegenüber von mir total laut geschnarcht
hat...Morgens bin ich dann früh aufgestanden um dem Lärm zu
entfliehen, habe mir von dem Touristeninformationscenter eine Karte
von der Innenstadt geholt und bin losgezogen um mir ein paar Sachen
anzugucken. Und das Straßennetz von Sydney ist so viel einfach zu
verstehen und zu merken als das von Melbourne. Nach ein paar Stunden
kannte ich mich ziemlich gut aus und wusste immer (mehr oder weniger)
genau wo ich bin, und auch das benutzen der öffentlichen
Verkehrsmittel ist dank der „Opal Card“ super einfach. Diese
Karte lädt man mit einer beliebigen Geldsumme auf und man muss die
Karte dann beim ein- und aussteigen an einen Scanner halten und der
jeweilige Betrag wird abgebucht (das gleiche System haben wir hier in
Melbourne auch!). An meinem ersten Tag ganz alleine in Sydney habe
ich mir die St. Marys Cathedral angesehen, ich bin durch den Hyde
Park gelaufen, habe den Nachmittag im Darling Harbour verbracht (was
ein bisschen wie die Hamburger Hafencity aussieht) und ich war in dem
Hard Rock Cafe und habe einen Magneten für unseren Schuhschrank in
der Küche gekauft (PAPA!!). Den Sydney tower habe ich mir auch
angesehen. Dann bin ich gegen 17:00 Uhr wieder zum Hostel gegangen
und es wurde relativ schnell ziemlich langweilig. Ich habe mich etwas
unsicher gefühlt ganz alleine Nachts herumzulaufen, deswegen bin ich
nicht feiern gegangen, aber im Hostel gab es auch nicht viel zu
tun... Also habe ich begonnen die nächsten Tage zu planen, und das
hat echt Spaß gemacht!

Surfen!!
Mittwoch bin ich dann schon um kurz vor neun
mit der Fähre nach Manly gefahren, ein Vorort von Sydney. Und das
war bis jetzt echt das schönste was ich gesehen habe, soooo eine
schöne kleine Stadt! Also falls ich irgendwann mal auswandern will –
dann geht es nach Manly :D. Ich hatte am Abend zuvor einen Surfkurs
gebucht der um 11 beginnen sollte, und da ich schon um kurz nach neun
da war, bin ich ein bisschen durch die Straßen gelaufen und habe mir
alles angeguckt. Und ihr könnt euch nicht vorstellen was ich
gefunden habe: eine echte deutsche Bäckerei! Da bin ich dann
natürlich gleich rein, habe eine Laugenstange und ein echtes, frisch
gebackenes Schwarzbrot gekauft und hab mich dann auf den Weg zum
Surfer Strand gemacht. Dann war es auch schon kurz vor elf, und der
Kurs ging los. Ich habe zwei deutsche Mädchen kennengelernt, einen
von den beiden hat den Kurs gemacht und die andere Fotos, also habe
ich dem Mädchen mein Handy gegeben und sie hat ganz viele Fotos für
mich gemacht, total gut! Der Kurs hat ziemlich viel Spaß gemacht,
der Lehrer war total nett und ich hatte Glück das ich nur eine
kleine Gruppe hatte. Nach 15 Minuten Theorie und Trockenübungen sind
wir dann gleich raus ins Wasser, und wir sind immer einzeln zu einen
von den beiden Lehrern gepaddelt. Dieser hat dann mit einem zusammen
auf eine Welle gewartet und wenn es so weit war Anweisungen gegeben:
paddle, paddle harder, one, two, three and stand up! Ich war vor
meiner ersten Welle schon ein bisschen nervös, weil es als wir den
Bewegungsablauf am Strand gemacht haben gar nicht so einfach war...
Aber zusammen mit dem Adrenalien und dem Wasser hat es dann alles
ziemlich gut geklappt, ich bin aufgestanden und habe gleich die erste
Welle gesurft! Und es hat so so so viel Spaß gemacht, so ein cooles
Gefühl! Nach zwei Stunden war ich dann ziemlich kaputt vom ganzen
paddeln und surfen, und ich bin nach dem ich alle Sachen wieder
abgegeben hatte erst einmal am Strand eingeschlafen! :D. Danach habe
ich die Laugenstange gegessen, und es war einfach mal so lecker, die
erste Laugenstange nach 4 Monaten! Da es mir in Manly so gut gefallen
hat, habe ich den ganzen Tag dort verbracht und erst die letzte Fähre
zurück nach Sydney CBD genommen. Die Sonne war gerade am untergehen
und ich hatte von der Fähre aus einen atemberaubend Blich auf die
Harbour Bridge und das Opera House!
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| Theorie Unterricht |
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| Trockenübungen |
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| Meine erste Welle!!! (Ich bin ganz rechts im Bild, die die surft hehe) |
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| Erschöpft, aber ziemllich glücklich - nach dem Surfkurs |
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| deutsches Brot! |
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| Manly Surfer Beach |
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| Sydney Opera house und die Harbour Bridge im Sonnenuntergang |
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| Sydney Opera house |
Sightseeing
Im Hostel bin ich dann nach einer
heißen dusche sofort eingeschlafen. Am Donnerstag habe ich den Rest
von den Sehenswürdigkeiten angesehen, ich bin Vormittags in den
Royal Botanic Garden gegangen, der aber leider etwas enttäuschend
war, alles ein bisschen ungepflegt und die meisten von den Pflanzen
wachsen hier neben dem Camp im Bush, es war also nichts neues für
mich... :D
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| auf dem Weg zum Botanic Garden - selfie mit einem komischen Vogel haha |
Es war ziemlich schwül, und da ich wegen dem ganzen Lärm
in der Nacht nicht gut geschlafen habe, bin ich zurück zum Hostel
gegangen und habe 1 ½ Stunden Mittagsschlaf gehalten. Nachmittags
bin ich dann noch mal zum Draling Harbour gegangen und habe dort
einen Döner gegessen.
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| Darling Harbour |
Genau wie die Laugenstange und das
Schwarzbrot, ist das ein Luxus den wir hier in Marysville einfach
nicht haben, deswegen enden unsere Trips in die großen Städte
oftmals damit, dass wir nur in Fastfood Restaurants waren :D.
Bondi Beach und Harbour Bridge
Am
Freitag war das Wetter ziemlich gut, morgens um 8 Uhr waren es schon
36 Grad, und kaum eine Wolke am Himmel. Ich habe also meine
Badesachen geschnappt und habe mich auf den Weg zum Bondi Beach
gemacht, Sydneys berühmtester Strand. Zuvor habe ich noch einen
Abstecher zu der Harbour Bridge gemacht und habe diese überquert.
Bondi Beach war ziemlich überfüllt, und bei weitem nicht so schön
wie der Strand in Manly. Aber man konnte für wenig Geld Surfboards
leihen, was ich dann auch gleich gemacht habe. Ich habe mir ein Brett
für eine Stunde ausgeliehen, aber leider gab es nicht viele Wellen
am Anfänger Strandabschnitt, und die Wellen am „Profi“ Strand
waren ziemlich groß... Und ohne einen Surflehrer, der dir beim
timing hilft, ist surfen gar nicht mal so einfach :D. Ich habe also
nur drei Wellen gesurft, und musste zwischendrin immer wieder auf
Wellen warten, und habe deswegen die meiste Zeit nur auf meinem Board
im Wasser entspannt und bin ein bisschen durch die Gegend gepaddelt.
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| Bondi Beach |
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| Hamburg Süd Container mit der Harbour Bridge im Hintergrund |
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| Sydney Opera house mit Segelschiff im Vordergrund, das Foto habe ich von der Harbour Bridge aus gemacht! |
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| links: Harbour Bridge, mitte: riesiges Kreuzfahrtschiff, rechts: Opera house |
Abreise (abenteuerlichster Part des ganzen Urlaubs!)
Abends habe ich dann im Hostel alle meine Sachen zusammen gepackt und
habe Samstag Morgen um 11 ausgecheckt. Mein Flug zurück nach
Melbourne ging um kurz vor 5, also bin ich noch etwas durch Sydney
gelaufen, habe einen Kaffee getrunken und mich dann relativ schnell
auf den Weg zum Flughafen gemacht, denn es fing an zu regnen und den
ganzen Zeit mit dem schweren Rucksack herumzulaufen macht nicht soooo
viel Spaß. Da ich mir in Sydney neue Flip Flops gekauft habe und
auch noch das halbe Schwarzbrot in meinem Rucksack war, hatte ich
Angst das ich über der 10 Kilo Grenze für das Handgepäck bin, was
dann relativ schnell ziemlich teuer wird... Ich habe also so viele
Sachen angezogen wie möglich: meine lange Hose, ein Top,
Strickjacke, Fleecejacke und meine Regenjacke... :D War ganz schön
warm, aber ich war unter 10 Kilo, also alles gut.
Ich war um kurz
nach 8 Uhr aus dem Flughafen in Melbourne raus und bin mit dem Bus
ins Stadtzentrum gefahren. Es hat natürlich in strömen geregnet
(typisches Melbourne Wetter...) und ich wollte so schnell wie möglich
in ein Hostel und schlafen... Also bin ich um Melbourne International
Backpackers gegangen, dort haben wir bis jetzt immer geschlafen wenn
wir in Melbourne waren, doch als ich endlich dort ankam stand ich vor
verschlossenen Türen, keine Ahnung warum das zu hatte. Dann wollte
ich zu dem Hotel gehen wo wir gewohnt haben als wir alle in
Australien angekommen sind. Ich wusste ein Glück noch den Weg, der
Regen wurde immer doller und ich kam komplett durchnässt dort an,
habe nach einem Bett gefragt, doch es war alles komplett ausgebucht.
Und dann wusste ich echt nicht weiter. Die Frau hinter dem tresen hat
mir meine Verzweiflung glaube ich angemerkt und mir 30 Minuten freies
Internet gegeben, damit ich nach einem anderen Hostel googeln konnte.
Es gab in ganz Melbourne und Umgebung nur noch zwei freie Betten, und
ich war sogar schon auf der richtigen Straße, nur das ich bei Nummer
555 war und zu Nummer 35 musste... Dann bin ich also los gerannt,
mittlerweile hat es gewittert und als ich endlich an dem Hostel ankam
waren die beiden Betten schon belegt...
Da stand ich dann also,
komplett durchnässt, ganz alleine, total schwerer Rucksack auf dem
Rücken und den ganzen Tag noch nichts gegessen. Also habe ich mich
dazu entschieden erst einmal etwas zu Essen, doch es war mittlerweile
22:00 Uhr und alle Supermärkte hatten schon geschlossen. Dann wollte
ich zu Mc Donalds oder Subway oder irgendwas von dem Fastfoodzeug,
doch alles hatte zu. On top kam dann noch, dass ich nur noch 18
Prozent Akku auf meinem Handy hatte, es wäre also irgendwann in den
nächsten Stunden ausgegangen... Deswegen wollte ich zurück zur
southern cross Station, denn dort gibt es Steckdosen und ich hätte
wenigstens ein Dach über den Kopf gehabt... Doch versuche mal diesen
Bahnhof zu finden, wenn es dunkel ist und du eh Null Orientierung in
Melbourne hast... Ich bin also gefühlte Stunden durch die Gegend
geirrt, und als ich dann zum dritten mal an dem gleichen Geschäft
vorbei gekommen bin, war ich mir ziemlich sicher, dass ich im Kreis
gelaufen bin für die letzte halbe Stunde.
Durch Zufall bin ich dann
an einem Mc Donalds vorbeigekommen der noch offen hatte, und bin da
direkt rein und habe erst einmal etwas gegessen. Da ich sonst ja
nichts zu tun hatte und auch nicht wusste wo ich hin sollte habe ich
eine Stunde nur herumgesessen, es war mittlerweile schon halb zwölf.
An dem Tisch mir gegenüber saß eine Gruppe von Mädchen, und eine
von denen war ziemlich betrunken, und die anderen wollten sie dazu
bringen ein paar Pommes zu essen. Das Mädchen wollte aber nichts
essen, hat die Pommes genommen und weggeworfen, und ratet mal, auf
wem sie gelandet sind?! Geeeeenau, direkt auf mir. Ich war so perplex
und konnte es gar nicht fassen, und irgendwie musste ich auch über
mich selbst lachen in dem Moment. Da saß ich, ganz alleine, seit
einer Stunde in einem Mc Donalds, komplett durchnässt, überall
Pommes, kein Handyakku mehr und keine Ahnung wo ich die Nacht
verbringen soll. Schlimmer hätte es echt nicht kommen können. Die
Mädchen haben sich sofort entschuldigt und sind dann gegangen und
ich habe mich auch auf den Weg gemacht, immer noch auf der Suche nach
dem Bahnhof. Ich war schon kurz davor mir einfach ein Taxi zu nehmen,
als ich dann um die nächste Ecke gebogen bin und endlich den Eingang
vom Bahnhof gesehen habe.
Es war ja Samstag Nacht, und es waren
ziemlich viele betrunkene Leute unterwegs und in dem Warteraum haben
ein paar Obdachlose geschlafen, und ich wollte mich da nicht zu
setzten und an sich war mir das alles ein bisschen zu unsicher. Also
bin ich wieder in den Bus gestiegen, der zum Airport fährt, denn
dort ist es warm, sicher, ich bin nicht alleine, kann mein Handy
aufladen und habe Internet. Was besseres hätte ich in meiner
Situation echt nicht finden können haha. Um kurz nach 12 bin ich
dann am Flughafen angekommen und ich bin direkt zu der Check In Halle
gegangen.
Dort habe ich mein Lager dann neben einer Steckdose auf dem
Fußboden aufgeschlagen und erst einmal mein Handy aufgeladen. Nach
ca. 20 Minuten kam ein Junge, vielleicht ein bisschen älter als ich,
und hat gefragt ob er die Steckdose mitbenutzen kann. Da war ich ganz
froh drüber, denn so war ich nicht die einzige die auf dem Fußboden
lag, gewartet und ein bisschen geschlafen hat. Mir war ziemlich kalt,
denn alles war ja Nass, inklusive Schuhe. Und ich hatte dummerweise
meine Regenhülle für den Rucksack nach ganz unten gepackt, weil ich
davon ausgegangen bin, dass es nicht regnen wird, und deswegen waren
auch so gut wie alle Sachen in meinem Rucksack nass und ich konnte
nichts wechseln.
Der Junge war ziemlich nett, er kam aus Frankfurt und er
hat die letzten 4 Monate in Neuseeland gearbeitet und war auf dem Weg
nach Singapur. Sein Flug ging am Sonntag um 12 Uhr Mittags, der arme
hatte also eine noch längere Wartezeit als ich, worüber ich mich
aber eigentlich echt gefreut habe, denn so war ich wenigstens nicht
ganz alleine...:D. Wir haben immer gegenseitig auf unser Gepäck
aufgepasst wenn einer von uns Kaffee geholt hat oder auf Toilette
war, und ansonsten saßen wir nur da, haben geredet und gehofft, dass
diese Nacht endlich vorbei geht. Nach einiger Zeit kam dann ein Mann
auf uns zu, blieb genau vor uns stehen, hat eine Weile in seiner
Tasche herumgewühlt, und hat uns 20 Cent vor die Füße geworfen,
hat gelacht und ist gegangen. Wirklich, ich konnte es gar nicht
fassen, da hat der uns doch tatsächlich Geld hingeworfen. In dem
Moment habe ich mich so dumm gefühlt, als wenn wir so sehr nach
Obdachlosen Leuten ausgesehen haben! Die 20 Cent haben wir dann
sofort in Kaffee investiert haha. Ich habe in der Nacht vielleicht
eine Stunde geschlafen, aber komischerweise war ich trotzdem ziemlich
fit, als ich dann um halb neun morgens den Bus zurück zum Bahnhof
genommen habe. Um kurz nach 11 war ich wieder zurück im Camp und
habe erst einmal bis 17 Uhr geschlafen...
Bilanz
Dieser Urlaub war mit dem Pferderennen,
7 Tagen in Sydney, surfen, ziemlich vielen Sehenswürdigkeiten, eine
menge neue nette Bekanntschaften und zwei Nächten die ich am
Flughafen geschlafen habe auf jedenfall total cool und ziemlich
aufregend und ich freue mich schon unglaublich dolle auf den nächsten
Trip!!!
Unser neues Haustier
Ach ja, und wir haben jetzt so zu sagen einen "Hauspapagei"! Dieser Papagei sitzt immer auf unserer Veranda, und wir haben angefangen ihn zu füttern. Mittlerweile hüpft er von ganz alleine auf unseren Arm und wir können mit ihm durch die Gegend laufen. Heute morgen war unsere Tür offen, und er ist ins Haus gelaufen, auf den Tisch geflogen und hat mit uns zusammen gefrühstückt! So süß, er hatte seine Haferflocken und wir saßen am Tisch und haben Kaffee getrunken, und als er aufgegessen hatte, ist er wieder vom Tisch herrunter gesprungen und nach draußen gelaufen. Total cool!!