Wir hatten ja das erste mal so richtig
lange Urlaub, und haben vom 15.12.14 bis zum 03.01.15 einen Roadtrip
von Brisbane die Ostküste herunter nach Melbourne gemacht –
uuuuuuund nach insgesamt etwas mehr als 2000 Kilometern, 20 Tagen, 19
Nächten(meistens) im Zelt (wir sind stark geblieben und haben nur 4
Nächte in Hostels verbracht!) und zum Teil 4 Tagen ohne Dusche sind
wir am Samstag wieder im Camp angekommen.
So wie immer hatte keiner von uns so
richtig Lust, etwas zu planen oder zu organisieren, wir hatten im
Vorfeld nur unseren Minicampervan gebucht und die ersten drei Nächte
in einem Hostel in Brisbane. Alles andere haben wir dann spontan von
Tag zu Tag entschieden, und meistens wussten wir am Morgen des Tages
noch nicht einmal, wo wir die Nacht über schlafen werden und was
unser nächstes Ziel sein wird. Aber gerade das hat es alles so
entspannt gemacht, wir konnten uns immer spontan dazu entscheiden
länger an einem Ort zu bleiben, wenn es uns dort besonders gut
gefallen hat. Die meiste Zeit haben wir auf Camping Plätzen
verbracht, die im Vergleich zu Hostels echt ziemlich günstig sind.
Es hängt natürlich von der Zeit und dem Ort ab, aber so im
Durchschnitt haben wir immer so um die 10 Dollar pro Person pro Nacht
bezahlt, dafür hatten wir aber auch eine richtige Toilette, eine
Küche und vor allem eine Dusche! Insgesamt haben wir 4 Tage auf
freien Campingplätzen oder Autobahn Raststätten geschlafen, dort
gab es dann kein Trinkwasser und nur Plumsklos... Man spart damit
natürlich jede menge Geld, aber die freien Campingspots fangen erst
unter Sydney an, und wir haben uns viel länger in der Gegend über
Sydney aufgehalten da man dort mehr Sachen machen und sehen kann –
deswegen konnten wir also nicht so oft frei campen.
Die ersten drei Tage in Brisbane haben
wir mit sightseeing verbracht. Es war wirklich unglaublich heiß und
die Luftfeuchtigkeit war ziemlich hoch, deswegen konnte man manchmal
gar nichts anderes machen als im Schatten herumzuliegen und ein
bisschen zu entspannen. Am 17.12 gab es Abends ein Freilicht
Weihnachtskino in dem „Streets Beach“, mit anschließenden
Feuerwerk. Davor sind wir über einen von Australiens wenigen
Weihnachtsmärkten geschlendert und ich habe einen „Iced Gluhwein“
getrunken, schmeckt anders, aber total gut.
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| Sehr "weihnachtlicher" Weihnachtsmarkt... :D |
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| Freilich Weihnachtskino am Strees Beach - bei Sonnenuntergang. |
Am 18.12 haben wir dann unsere erste
Strecke mit dem Auto begonnen, und zwar in den Tamborine Mountain,
mit einem Zwischenstopp in Logan. Dort gibt es nämlich eine
Wasserskianlage und ich konnte ENDLICH nach über 5 Monaten wieder
Wakeboard fahren!!
| Unser mega cooler Minicamper mit Rooftoptent! |
| Überglücklich - ENDLICH wieder Wakeboarden!!!! |
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| So sah es eigentlich immer aus. Das Auto mit dem Rooftoptent, das andere Zelt dahinter, unseren kleinen Tische mit den kleinen Stühlen davor, und eine Wäscheleine. |
| Gaaaaaaanz elegant "falle" ich die Klippe runter hahaha :D |
Am 20.12. haben wir uns dann auf den
Weg zu Surfers Paradiese gemacht. Eigentlich wollten wir nur durch
die Stadt durchfahren, und dann in Miami zelten, doch da ich
unbedingt zu dem Hardrock Cafe wollte, haben wir das Auto in einer
Nebenstraße abgestellt und durch die Stadt geschlendert. Dort wurden
wir dann auch sofort von Leuten angesprochen, die solche Clubtouren
verkaufen. Von denen bekommt man dann ein Armband und dann hat man in
ganz vielen Clubs freien Eintritt und frei Getränke. Da wir erst
nicht wollten und gezögert haben, konnten wir den Preis auf weniger
als die Hälfte herunterhandeln und deswegen haben wir uns dann
entschieden, doch in ein Hostel in Surfers Paradiese zu gehen und
Abends feiern zu gehen. Surfers Paradiese ist besonders für das
Nachtleben bekannt, aber auch so lohnt es sich, die Gegend mal
gesehen zu haben. Es ist zwar alles ziemlich touristisch und voller
Touries, aber es sieht alles ziemlich schön aus.
Am 21.12. sind wir weiter nach Byron
Bay gefahren, dort haben wir auf einem Campingplatz insgesamt zwei
Nächte verbracht. Byron Bay ist die Stadt, die ich am schönsten
fand. Nicht so mega modern, keine großen Wolkenkratzer. Eher kleine
süße Häuser, und alle Leute sind so nett und sprechen dich einfach
auf der Straße an und geben dir insider Tipps, wo man unbedingt mal
hin sollte. Da wir am 21.12 erst gegen Abend angekommen sind, sind
wir nur die die Stadt geschlendert, und dann relativ früh schlafen
gegangen. Das haben wir übrigens die meiste Zeit während unserer
Tour so gemacht: früh schlafen gehen, weil wir am nächsten morgen
immer früh aufgestanden sind, damit wir so gegen acht Uhr aufbrechen
konnten. Denn wenn man überall erst gegen Mittag losfährt, dann hat
man ja gar nichts mehr von dem Tag, weil man sonst die ganze Zeit nur
im Auto sitzen würde wenn es hell ist. Na ja, auf jedenfall haben
wir am zweiten Tag in Byron Bay die ganze Zeit am Strand gelegen und
später kamen noch zwei andere dazu, die wir von dem
Vorbereitungsseminaren aus Deutschland kennen, und Abends haben wir
dann alle zusammen in der Stadt Pizza gegessen.
| Byron Bay ist sooooo unglaublich schön! |
Am 23.12. ging es dann weiter nach
Moonee Beach, das ist in der Nähe von Coffs Harbour. Dort hatten wir
insgesamt drei Nächte, wir haben dort also Weihnachten gefeiert. Auf
dem Camping Platz in Moonee Beach habe ich mich nicht so wirklich
wohl gefühlt, denn alles war voller Familien und wir standen echt
dicht an dicht, und vor allem hatte dort jede Familie gefühlt drei
Hunde.
Die Gegend um den Camping Platz herum
war dafür aber um so schöner, und an Heiligabend haben wir uns SUP
Boards ausgeliehen. Das hat echt total viel Spaß gemacht, und
nachdem wir die Boards nach einer Stunde wieder abgeben mussten,
haben wir einen Sandschneemann gebaut und danach haben wir ein BBQ
mit Blick auf den Strand gemacht. Es war zwar ein schöner Abend,
aber irgendwie ist es schon ziemlich seltsam über Weihnachten
alleine zu sein. Man muss immer daran denken, was Zuhause gerade
passiert, und dann denkt man an das mega gute Essen... :D. Nächstes
Weihnachten will ich also auf jedenfall zu Hause sein.
Nach Moonee Beach sind wir dann am
16.12. weiter nach Newcastle gefahren. Wir haben leider nicht daran
gedacht, dass alle Geschäfte geschlossen haben, deswegen war der
Trip nach Newcastle ein ziemlicher Reinfall... Wir haben dort also
nicht so wirklich was gemacht, und haben dann einfach nur nach einem
freien Campingplatz gesucht. Wir hatten eine App auf dem Handy (wiki
camper), die uns angezeigt hat, wo es freie Campingplätze gibt,
gleich mit Bewertungen von anderen Leuten. Vieles was dort
geschrieben wird stimmt zwar oft nicht, aber schlafen kann man
eigentlich überall. Man muss nur früh genug aufstehen und die Zelte
einpacken, bevor die Ranger gegen acht zum Kontrollieren kommen.
Früh Morgens am 27.12. ging es nach
Sydney. Dort haben sich die anderen die Stadt angeguckt und wir
konnten schon die Vorbereitungen für Silvester sehen. Durch Zufall
sind wir durch ein Straßenfest geschlendert, und es gab Essen von
verschiedenen Nationen, und siehe da, natürlich gab es auch einen
deutschen Stand! Wir haben uns dann also erst einmal Ofenfrische
Brezel gekauft, und wäre es nicht so voll und warm gewesen, hätten
wir uns in das Lokal gesetzt und uns eine Maß gegönnt haha :D. Aber
Marci und ich wollten Abends ins Kino, den Hobbit gucken, deswegen
hatten wir da keine Zeit zu...
Am 28.12. sind wir dann erst in die
Blue Mountains gefahren, die liegen ja direkt bei Sydney. Dort haben
wir uns die „three sisters“ angesehen und einen kurzen Wanderweg
gemacht, der direkt zu den three sisters hingeführt hat. Danach sind
wir in Richtung Jervis Bay gefahren, und haben kurz hinter dem Ort
auf einem freien Campingplatz geschlafen – natürlich wieder ohne
Trinkwasser und Duschen... Wir hatten ja ein Rooftop Zelt auf dem
Dach unseres Autos, und jedes mal wenn wir das aufgeschlagen haben,
waren alle Leute so fasziniert und begeistert davon. Doch an diesem
Campingplatz war es echt extrem, unsere Nachbarn haben bestimmt eine
Stunde über das Zelt geredet, und wir hatten schon Angst, dass sie
es in der Nacht abmontieren und mitnehmen weil sie so begeistert
waren haha :D.
| Sydney Opera House mit den Mädels - zufälligerweise habe ich genau das gleiche an wie auf dem Foto mit Carl :D. |
Wir hatten eine Schnorchel Tour
gebucht, und deswegen ging es am 29.12. nach Batemans Bay. Circa eine
Autostunde hinter dem Ort gibt es eine kleine Insel, wo man mit
Robben Schnorcheln und auch andere Fische sehen kann. Die Robben
waren leider alle nicht im Wasser, sondern haben sich nur draußen
auf den Steinen gesonnt, deswegen war die Boottour zu der Insel und
zurück das eigentliche highlight. Es gab ziemlich große Wellen und
wir waren echt schnell, es hat total viel Spaß gemacht (auch wenn
sich ziemlich viele von den Mitgliedern der chinesischen Reisegruppe
übergeben mussten...)! Wir waren den ganzen Nachmittag auf dem
Wasser, und Abends haben wir uns in Batemans Bay mit anderen Leuten
getroffen. Die drei deutschen kennen wir aus dem Vorbereitungsseminar
und es waren noch zwei Irische Mädchen dabei. Die Gruppe hat fast
das gleiche Auto wie wir, auch mit einem Rooftop Zelt, bei denen war
es echt kuschelig eng im Auto, selbst wir hatten schon Probleme mit
all unserem Gepäck... Na ja, auf jedenfall haben wir uns mit denen
getroffen und sind zu einer Autobahn Raststätte gefahren. Dort haben
wir dann mit unserem Camping Kocher gekocht und unsere Erlebnisse
ausgetauscht und sind dann völlig erschöpft (und mal wieder ohne
dusche) ins Bett gefallen.
So wie immer sind wir wieder sehr früh
aufgestanden und haben uns dann am 30.12. auf den Weg nach Canberra
gemacht. Alle Leute haben zwar gesagt, dass sich nicht lohnt in die
Hauptstadt zu fahren, weil es dort einfach nichts spannendes gibt,
aber wir wollten trotzdem mal dort gewesen sein. Die Stadt sieht
total neu aus, aber trotzdem ist sie mehr oder weniger wie leer
gefegt, so gut wie keine Leute auf den Straßen. In Canberra haben
wir uns das Parlament Haus angesehen und sind dann in die „snowie
mountains“ gefahren. Die Landschaft ist wirklich total schön, und
ein Paradies für Motorradfahrer! Geschlafen haben wir in einem
kleinen verschlafenen Örtchen (Candelo) mitten in den snowie
mountains.
Im Vorfeld gab es bei uns eine riesige
Diskussion, ob wir Silvester in Sydney verbringen sollen, doch das
hätte zeitlich einfach gar nicht gepasst und wir hatten auch keine
Unterkunft, und deswegen sind wir am 31.12. nach Lakes Entrance
gefahren, denn dort gab es auch ein Feuerwerk. Das ist in Viktoria
wirklich etwas besonderes, denn in dem ganzen Staat ist es aufgrund
der hohen Buschfeuer Gefahr verboten, Feuerwerkskörper zu zünden.
Da wir ja nichts geplant hatten, haben wir natürlich auch keinen
Campingplatz im Vorfeld gemietet, und es war natürlich weit und
breit alles ausgebucht. Deswegen sind wir zu einem
Touristeninformationscenter gegangen, und dort hat uns eine
Mitarbeiterin echt richtig gute Insider Tipps gegeben. Nur 20
Autominuten von Lakes Entrance entfernt liegt das kleine Dörfchen
Nova Nova, und dort hatte gerade jemand seinen Campingplatz
storniert, und deswegen haben wir den Platz bekommen! Der
Campingplatz war echt mega schön, ein kleiner Familienbetrieb und
alles war liebevoll selbstgemacht. Sogar Hühner liefen frei herum
und man musste aufpassen, dass sie sich nicht an dem Essen zu
schaffen machen :D.
Wir sind also Abends zu dem Feuerwerk
gefahren, und es gab auch einen kleinen Jahrmarkt. Als wir zurück am
Campingplatz waren, haben wir noch ein bisschen gefeiert und sind
dann tot müde ins Bett gefallen. Wir mussten am 01.01. erst gegen 12
Uhr weg sein, und wir hatten uns alle richtig gefreut, dass wir
endlich mal ausschlafen können, aber nichts da, gegen acht Uhr
fingen die ersten Kinder an, vor unserem Zelt zu spielen...
Wir haben alle noch einmal die dusche
ausgenutzt, und dann sind wir auch schon weiter zu einem Nationalpark
gefahren. Der Wilson Promatory Nationalpark liegt am südlichsten
Ende von dem Australischen Festland, circa vier Autostunden von
Melbourne entfernt. Auch hier hatten wir ziemlich Glück, und haben
einen der letzten Campingplätze direkt im Herzen des Parks bekommen,
einige Leute buchen das schon mit einem Jahr voraus. Der Nationalpark
war total schön, neben Byron Bay ist das der Ort, an dem es mir am
besten gefallen hat. Da wir am nächsten Tag alle wandern gehen
wollten, wir aber nur bis 15:00 Uhr Zeit für den Park hatten, sind
wir alle ganz früh schlafen gegangen, um dann am morgen um acht mit
dem wandern starten zu können (wir müssen ja bevor wir starten
immer die Zelte abbauen und so, dass hat schon immer so um die Stunde
gebraucht ehe wir alles wieder ins Auto „gepuzzelt“ hatten...).
Marci und ich haben einen 6 Stunden und insgesamt 19 Kilometerlangen
Weg gemacht, mitten durch die Berge des Nationalparks. Die Landschaft
die wir dort gesehen haben, war einfach total schön, innerhalb des
ganzen Weges gab es vier verschiedene Landschaftstypen (Ozean mit
Steilküsten und Strand, Sumpf, Australischer Busch und raues
Felsgestein wo keine Pflanzen wachsen)!
![]() |
| Lizzards laufen hier überall herum, bestimmte Artn können bis zu zwei Meter lang werden. |
| Einer von den vielen mega schönen Ansichten im Nationalpark. |
Das ist uns allen echt schwer gefallen,
denn obwohl es ganze drei Wochen ( + die zwei Nächte in Adeleide)
die wir in einem Zelt, nur an der frischen Luft verbracht haben
waren, ging der Urlaub doch soooooo schnell vorbei... Ich wünschte
echt, der hätte noch ein bisschen länger gedauert.
Zu allem Überfluss war es dann auch
noch der heißeste Tag in Melbourne, es waren ganze 43 Grad und wir
mussten mit unserem Gepäck durch die Stadt laufen. Echt, ihr könnt
euch nicht vorstellen, wie unglaublich heiß 43 Grad sind, alleine
beim rumstehen schwitzt man schon ohne ende...
Heute hatte ich meinen dritten
Arbeitstag, und mich hat der „Alltag“ schon wieder eingeholt. Das
einzige highlight was es bis jetzt im Camp gab ist, dass unsere
Kartoffeln fertig sind und wir all unsere Babykartoffeln essen
dürfen! Das habe ich nämlich echt vermisst, frische Kartoffeln...
Ach ja, und wir haben ein neues Huhn!
Während wir im Urlaub waren, ist eines der Hühner von unserem
Hausmeister versehentlich unter seinem Auto morgens mit zur Arbeit
gefahren, und jetzt lebt es mit unseren Hühnern zusammen. Sie wird
zwar noch von allen umher gescheucht, aber das sollte sich bald
legen... :D





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