Mittwoch, 29. Oktober 2014

St. Davids

Jetzt fängt langsam die Zeit an, wo es hier ziemlich viel zu tun gibt. Von letzten Montag bis Donnerstag hatten wir eine kleine Schulgruppe hier, nur 28 Kinder aus der sechsten Klasse, und diese Gruppe hatte es echt in sich. So freche und unmotivierte Kinder, die uns alle an unsere Grenzen gebracht hat. Donnerstag Morgen kam dann eine andere Gruppe ins Camp, 27 Mädchen aus der dritten Klasse, und ehrlich, das waren richtige kleine Engelchen :D. Alle haben zu gehört und immer das gemacht was man ihnen gesagt hat, da hat crow it cook it und low ropes, bouldering und drumming gleich viel mehr Spaß gemacht! Das Wochenende hatten wir frei und wir haben das wunderschöne Wetter genossen. Die gesamte letzte Woche hatten wir um die 30 Grad, was die ganze Arbeit zwar noch viel anstrengender macht, weil wir unsere Uniform tragen müssen: also langärmliches Hemd und Hut und dazu die ganzen Kinder...
Sonntag Morgen wollten wir alle ausschlafen und einfach mal gar nichts machen, aber neeeeein, die Australier arbeiten an einem Sonntag genauso wie an allen anderen Tagen, also hatten wir ab halb acht Leute im Camp die einige von den Bäumen gefällt haben, die das Buschfeuer 2009 nicht überlebt haben. Der erste Baum ist gegen acht Uhr gefallen, ziemlich in der Nähe unseres Hauses, und der ganze Boden hat vibriert... Anschließend wurde das Holz mittels Bagger und ähnlichen Fahrzeugen zu einem großen Haufen gefahren und verbrannt. Da wir dann ja alle schon ziemlich früh wach waren, haben wir beschlossen Kartoffeln in Alufolie zu wickeln, ins Feuer zu schmeißen und zum Mittag zu Essen, aber die Kartoffeln habe länger gebraucht als wir dachten, deswegen hatten wir ein sehr spätes Mittagessen und frühes Abendbrot haha. Montag und Dienstag hatten wir auch eine Gruppe hier, ich hatte aber nicht mit denen zu tun weil ich am Montag den ganzen Tag in der Küche gearbeitet habe und am Dienstag Instandhaltungsaufgaben gemacht habe.
Unser neuer Boss (David) und unser Aktivitäten Manager haben uns alle glauben lassen, dass wir am Dienstag Nachmittag eine neue Gruppe hier haben, und als wir alle Draußen auf die Ankunft des Busses gewartet haben, kam David auf der Camp Vespa angefahren mit dem Namen der „Schule“ auf dem Helm geschrieben (St. Davids primary school). Im ersten Moment hat das für große Verwirrung gesorgt, doch nach und nach ist uns dann allen klar geworden das wir ein Trainings Programm haben werden, bei dem wir so tun, als wäre eine Gruppe hier. Wir üben also alle Aktivitäten und Spiele die wir mit den Kindern machen, um sicherer zu werden. Heute zum Beispiel haben wir den Vormittag damit verbracht, über den Bush Walk zu diskutieren und alle einzelnen Wegpunkte abzugehen. Und hier in Australien leben ja alle Vögel (Kakadus, Papagei und so weiter), die wir sonst nur im Zoo sehen in freier Wildbahn, und einige von ihnen sind ziemlich zutraulich, vor allem der König Papagei (das ist jetzt wortwörtlich übersetzt, es könnte sein das der Vogel in deutsch einen anderen Namen hat...). Dieser Papagei ist so gut wie immer da wenn wir den Bush walk machen, und teilweise sitzt er auf dem Kopf oder auf der Schulter von uns, total cool!!
Jetzt muss ich gleich zum Abendessen und danach gehen wir alle unsere Nacht Aktivitäten (Nightwalk, Lagerfeuer, Bush dancing und so weiter) durch.
So wie auf dem Foto sehen fast alle Bäume hier aus, man kann immernoch die Spuren des Buschfeuers sehen...


Mittwoch, 22. Oktober 2014

laaaaaaaange Woche

ENDLICH wird unsere Arbeit mal anerkannt, wir sind in der Zeitung!!
Diese Woche hat sich irgendwie ziemlich lange hin gezogen, ich kann mich wirklich nicht mehr so wirklich dran erinnern was wir alles so gemacht haben... :D Am letzten Dienstag sind wir wieder in Mikaelas neues Haus gefahren und Mikaela hat Pizza gebacken. Das war mit Abstand die beste Pizza die ich jemals gegessen habe! Am Mittwoch hatten wir ein meeting mit unserem neuen Chef, bei dem alle Marysville Mitarbeiter anwesend waren und wir haben Ideen Vorschläge gesammelt was wir hier im Camp alles verändern wollen und welche Vorschläge umsetzbar sind. Und ein Vorschlag der von unserem Chef kam war eine zweite Toilette und Dusche für die Gappies! Das wäre so cool, wir kriegen es zwar eigentlich recht gut geregelt mit nur einer Dusche und Toilette für 6 Leute, aber na ja, wäre halt schon besser... :D
Von Freitag bis Sonntag hatten wir eine Gruppe hier die ein Info Wochenende hatte, und wenn die Erwachsenen Vorträge angehört haben, mussten wir die Kinder beschäftigen. Es gab zwei Gruppen, 3 bis 9 Jahre, und 10+. Und ich habe am Samstag mit beiden Gruppen grow it cook it gemacht. Und echt, habt ihr jemals versucht mit 3 Jährigen Kindern Pizza zu backen?! Überall hatte man kleine Hände im Teig, das Mehl ist nur so durch den Raum geflogen und es hat echt meine ganze Überzeugungskraft gebraucht, dass wir auch etwas anderes als nur Tonnen an Käse auf die Pizza legen können. Nachmittags mussten Daniel und ich dann die Trommel Session leiten, wieder mit den ganz kleinen Kindern und es sah einfach mal so süß aus, wenn die Trommel fast genauso groß ist wie das Kind selbst. Und dann war da ein kleiner Junge, drei Jahre, mit roten Haaren und riesigen blauen Augen, und dann hat er mich angeguckt und meinte „I miss my daddy!“ Und dann musste ich ihn an die Hand nehmen und zu seinem Vater in die Dining Hall bringen, soooo süß :D.
Sonntag mussten nur Can und ich arbeiten, und zwar in der Küche. Und das hat echt richtig Spaß gemacht, Christian, unser neue Chefkoch, ist total nett. Am Sonntag war außerdem Marcis Geburtstag und wir haben Abends gegrillt und hatten als Nachtisch Schoko Fondue, danach war uns allen so schlecht, aber es war ziemlich lecker.
Am Montag Abend kam Beck zu uns, sie arbeitet auch in der Küche und bleibt ab und zu über Nacht im Camp, und sie ist etwas „Öko“, färbt sich die Haare mit Henna und so was. Und sie macht auch Henna Tattoos, die ja nur zwei bis drei Wochen bleiben, und jeder von uns hat jetzt ein Henna Tattoo! Ich habe eine Blume über dem Knöchel an der Innenseite meines rechten Beines und sie hat uns ein bisschen Farbe hier gelassen, dass wir üben können! :)
Und wir haben seit Gestern einen eigenen Grill! Das Camp hat den für uns gekauft, und es sieht ziemlich cool in unserem Garten aus :).
Ach ja und seit die letzten beiden Tage hatten wir kein Trinkwasser mehr im Camp... Es ist irgendwas falsch mit den Leitungen und Dreck war im Wasser. Und die Erde hier überall rot ist, war das Wasser braun rot gefärbt... Ab jetzt habe ich also immer ein oder zwei Flaschen Wasser unter meinem Bett liegen.
Uuuuuuund ich habe heute mein Paket von der Post abgeholt, ihr seit doch alle verrückt von Zuhause! Ich werde auf jedenfall genug Nutella haben für die restliche Zeit!! Danke danke danke danke, ich freue mich so dolle über alle Sachen die in dem Paket waren, da hat es sich wirklich gelohnt drei Wochen zu warten und das Paket dann im Rucksack mit dem Fahrrad abzuholen (und insgesamt 8 Kilo sind nicht gerade leicht haha :D)



Montag, 13. Oktober 2014

Geburtstag und Wilderness First Aid

Hui, was für eine anstrengende, aber total tolle Woche! Von letzten Mittwoch bis Freitag hatten wir eine Gruppe hier, und das war mit Abstand die beste Gruppe die wir bis jetzt hatten. Die Kinder waren alle so aufgeschlossen und die meisten waren total begeistert im Camp zu sein. Und wenn nach zwei Tagen zwei Mädchen zu dir kommen und dir erzählen das du ihr Lieblingsgruppenleiter bist, freut man sich einfach unheimlich. Man weiß das sich alle schwierigen Momente, wo man einfach mal gar nichts davon versteht was die Leute dir erzählen und man sich total verloren vorkommt, trotzdem gelohnt haben... Und ihr könnt mir wirklich glauben, in dieser Situation bin ich so oft. Am Montag haben wir unseren neuen Chef kennengelernt. David, ein Engländer und ich verstehe einfach mal nichts von dem was er sagt...



Am Freitag war ja mein Geburtstag und es war wirklich voll toll! In der Nacht von Donnerstag auf Freitag kamen Andy, Larissa und Cansu um 24 Uhr in Marci und mein Zimmer und haben mir gratuliert und morgens (meine Zeit um 6:00 Uhr) habe ich mit Zuhause geskypt. Es war der Abreisetag von der Gruppe, es war also nur am Vormittag Programm und ich habe erst eine Session Low Ropes und Bouldering geleitet und danach eine Session Bush Building. Danach gab es Mittagessen und alle Kinder haben in der Dining Hall Happy Birthday für mich gesungen :). Als die Gruppe dann das Camp verlassen hat, saßen alle Camp Marysville Mitarbeiter bei besten Wetter vor der dining hall und haben ein weiteres mal happy birhday gesungen und das Küchenteam hat einen mega leckeren, selbstgebackenen Kuchen herausgebracht, den wir dann alle zusammen gegessen haben, bevor wir mit dem aufräumen begonnen haben.
"19" aus echter Rittersport Schokolade!


VW Bus inklusive Surf Brett!!!

Abends sind wir alle in das neue Haus einer Freundin gefahren, haben dort gegrillt und ein bisschen gefeiert und dort übernachtet. Und ich habe von meinen Mitbewohnern den besten Kuchen ever bekommen! So so toll, und er war so lecker, Schokolade pur hehe :).
 Samstag morgen mussten wir schon um 6 Uhr aufstehen, weil wir vom 11.10 bis heute einen „Wilderness First Aid“ Kurs hatten. Das heißt, dass uns erklärt wurde wie wir in der Region wo wir leben und arbeiten erste Hilfe leisten können mit improvisierten Materialien und über einen längeren Zeitraum hinweg, denn der Krankenwagen kann hier Stunden brauchen ehe er vor Ort ist. Und dieser Kurs war echt eine Herausforderung. Alles auf Englisch, alle Teilnehmer mit Vorwissen. Und ich saß da, totmüde, habe kein Wort verstanden und mir gewünscht das ich bei dem erste Hilfe Kurs in der Schule wenigstens ein bisschen aufgepasst hätte haha. Der Kurs war mit ziemlich vielen Szenarien, wo wir gebrochene Beine schienen mussten, Platzwunden am Kopf behandeln, Schlangenbisse mit einem Druckverband verbinden mussten, und und und. Am meisten Spaß gemacht hat es, das Opfer zu sein, wenn dein Gesicht Blutüberströmt ist und du schreiend unter einem Baum liegen musst, oder dein Hosenbein aufgeschnitten wird um einen Schlangenbiss zu behandeln. Und die Wunden sahen immer so echt aus! Ich kam mir die ersten beiden Tage echt verloren vor, ich habe so gut wie nie den Zusammenhang bestanden, aber gestern hat es dann „klick“ gemacht und ab dann hatte ich echt Spaß da dran. Heute mussten wir noch einen Theoretischen Test absolvieren und der hatte es echt in sich. 50 multiple choice Fragen mit Wörtern dabei wo ich noch nicht mal die deutsche Übersetzung verstanden habe... Wir mussten insgesamt 35 Punkte erreichen, und ich habe (ganz nach Mamas Motto „Hauptsache bestehen“) ganze 37 Punkte erreicht haha :D. Aber egal, ich weiß jetzt was ich mit amputierten Körperteilen mache, wie ich Schlangenbisse behandle, gebrochene Knochen schiene, eine Herzdruck Massage mache, große Platzwunden „zu kleben“ kann, Knöchel tape und noch soooooo viele andere Sachen!
Und wir haben während des Kurses Donal kennen gelernt, er kommt aus Irland, ist 23, wird ab Januar im Camp leben und als Gruppenleiter arbeiten und ist eigentlich ganz nett, ich glaube es wird eine Lustige Zeit mit ihm.
Ach ja, und wir sind zwei von unseren drei Hähnen losgeworden. Roxy, mein Hahn (hat einen Mädchen Namen weil wir zuerst ja dachten das er ein Huhn ist) hat eine Familie gefunden, und ähm ja, Johny ist leider in der Suppe gelandet...
Und an alle aus meiner Familie: Ich habe mich echt riesig gefreut, dass ihr alle meinen Geburtstag gefeiert habt, auch wenn ich gar nicht da war!!! :) :) :)



drei Meter von einem Baum gefallen
Marysville Mitarbeiter Opfer

durch den Wald gelaufen und über einen Stock gestolpert

Dienstag, 7. Oktober 2014

Camp Jungai

Die letzte Woche war nicht sehr spannend. Wir wurden dieses mal aufgeteilt und hatten unterschiedliche Aufgaben zu tun oder frei. Am Dienstag hatte ich frei und alle anderen waren entweder noch in Melbourne oder mussten arbeiten, ich hatte also das Haus für mich und habe die Ruhe genossen :D. Am Mittwoch musste ich im Camp arbeiten und wir haben den ganzen Nachmittag damit verbracht Rasen zu mähen. Und es war so lustig, ich liebe Rasenmähen mit diesen großen Aufsitzrasenmähern und allgemein macht die „Hausmeisterarbeit“ viel mehr Spaß wenn man all diese coolen tools hat wie eine Nagelpistole, Aufsitzrasenmäher, Laubbläser und und und... :D Vorausgesetzt alle Sachen funktionieren die ganze Zeit, was bei mir leider nicht der Fall war. Nach ungefähr zwei Stunden konnte ich den Mäher nicht mehr anmachen: Batterie leer. Deswegen mussten wir den Rasenmäher von dem oberen Campgelände zum unteren schieben, und ihr könnt euch nicht vorstellen wie schwer das war :D. Am Donnerstag und Freitag war ich in der Küche und musste nur Nachmittags und Abends arbeiten, und habe erst ausgeschlafen, bin dann bei perfekten Wetter joggen gegangen und hatte dann ein ziemlich leckeres Frühstück draußen in der Sonne mit einem Ei, frisch aus dem Hühnerstall und einem Schokobrötchen aus der Campküche.
Am Samstag und Sonntag mussten Daniel, Lari und ich in einem anderen Camp arbeiten, im Camp Jungai, circa 45 Minuten von Marysville entfernt. Dort fand das Finale der Hilarychallenge statt, bei der Teams von verschiedenen Schulen gegeneinander antreten und verschiedene Aufgaben erledigen müssen. Die Gewinner haben einen Geldpreis bekommen und dürfen nach Neuseeland fliegen und an der Hilarychallenge dort teilnehmen. Am Samstag haben wir nur verschiedene Sachen vorbereitet und mussten die Nacht über dort bleiben, denn am Sonntag hat unser Arbeitstag schon um 6:30 begonnen. Und echt, ich dachte ja schon das die Nacht in dem 12 Betten Raum anstrengend war, aber das war gar nichts im Vergleich zu dieser Nacht. In unserem Raum war nämlich noch ein Lehrer und ihr könnt euch nicht vorstellen wie laut der geschnarcht hat. So etwas habe ich wirklich noch nie gehört, so unglaublich laut und ununterbrochen. Ohropaks haben nicht geholfen und ich bin wirklich durchgedreht in dem kleinen Raum, also habe ich gegen 24 Uhr meinen Schlafsack genommen und bin nach draußen gegangen und habe auf einem Sofa geschlafen, so hatte ich wenigstens etwas Schlaf.
Am Montag hatten wir alle frei und keiner war vor halb eins in der Küche weil alle so müde waren und heute mussten wir nur von zwei bis fünf Uhr arbeiten und konnten auch wieder ausschlafen.
Und so langsamn legen unserer Hühner wirklich ziemlich viele Eier, wir haben jeden Tag dreo oder vier Stück im Stall und sie werden immer zutraulicher. Mittlerweile kommen sie schon angelaufen wenn man an der Tür zum Auslauf steht und man kann sie problemlos streicheln und auf den Arm nehmen! 
Unsere (noch) sehr improvisierten Legeboxen