Sonntag, 14. Dezember 2014

Adelaide

Seit gestern Mittag sind wir wieder aus Adelaide zurück, und dieser spontan Trip hat sich echt gelohnt.
Am Montag morgen haben wir um 8:15 den Bus nach Melbourne genommen. Von dort aus haben wir uns dann auf den Weg zu dem Haus von der Lebenspartnerin unseres ehemaligen Chefs gemacht, denn dort konnten wir eine Nacht übernachten und am nächsten morgen um 6 wollten wir nach Adelaide aufbrechen. Da wir ja schon relativ früh in Melbourne waren, haben wir den Tag mit shoppen und durch die Gegend laufen verbracht, Larissa und ich haben ungefähr eine Stunde nach dem Hardrock Cafe gesucht, bis wir dann bei google einen Artikel gefunden haben, wo drin stand, dass das Cafe 2007 pleite gegangen ist und geschlossen hat...
Abends sind wir dann wieder zurück zu dem Apartment und haben ein kleines BBQ gemacht und sind dann relativ früh schlafen gegangen. Am Dienstag ging es dann ja schon um 6 Uhr morgens los, und nach insgesamt 11 Stunden fahrt (mit stundenlangen Parts wo einfach mal gar nichts war) sind wir dann endlich in Adelaide angekommen. Wir haben im Big 4 Campingpark gelebt – direkt am Strand, von unseren Zelten aus konnten wir das Meer hören! Allerdings war der Flughafen von Adelaide in direkter Nähe, und wir könnten allen Flugzeugen die landen und starten zugucken, und vor allem zuhören (unheimlich laut!). Nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten, sind wir baden gegangen und haben uns dann den Sonnenuntergang angeguckt.
Unsere beiden Zelte im Hintergrund. Als eine Frau mit ihrem kleinen Kind vorbei kam, auf unsere Zelte gezeigt hat und meinte "guck mal, die haben Zelte!" kamen wir uns schon ein bisschen doof vor, denn wir wurden von denen angeguckt, als wären wir Aliens, alle anderen haben Wohnwagen oder solche Zelte, die auf Anhängern drauf sind...

Erster Sonnenuntergang in Adelaide
Die erste Nacht im Zelt war schrecklich, ich hatte glaube ich den Stöpsel von meiner Luft Matratze nicht richtig zu gemacht, und am nächsten morgen war dann nur noch die Hälfte an Luft drin... Außerdem war es so so so heiß, dazu kamen dann noch die Flugzeuge die ab 5 Uhr in der Nacht wieder starten und landen dürfen, und um 6 Uhr haben in unmittelbarer Nähe zu unseren Zelten Gärtner angefangen, Baumstümpfe zu schreddern...
Am Mittwoch war das Wetter echt schlecht, ganz viel Regen und vereinzelte Gewitter. Trotzdem haben wir uns auf den Weg zum Adelaide Yacht Club gemacht, denn unser ehemalige Chef segelt und hat auch ein eigenes Boot. Am Mittwoch Abend fand ein Twilight Segelbootrennen statt, und Bill hat seine Kontakte spielen lassen und es uns ermöglicht, auf zwei Schiffen mit zu segeln. Da es ja ein Twilight Rennen war, hätten wir den Sonnenuntergang vom Schiff aus ansehen können, aber es hat leider die ganze Zeit geregnet und es war bewölkt... Unsere Rolle als Gäste war es, „movable balast“ zu sein, dass heißt, das wir das Schiff immer im Gleichgewicht halten mussten. Wir mussten also immer auf der Seite sitzen, die zu weit in der Luft war, und einmal standen wir echt so schräg, wir sind fast ins Wasser reingefallen weil alles so schnell geht :D. Ich dachte ja immer, das man beim segeln entspannt auf dem Deck sitzt und ein bisschen entspannt, aber bei so einem rennen hat man total viel Aktion – jetzt will ich unbedingt segeln lernen!
Am Donnerstag haben wir dann einen Strandtag gemacht und uns ein bisschen ausgeruht, und Abends sind wir dann wieder in den Yacht Club gefahren, denn Bill hat uns eingeladen, die letzte Nacht im Yacht Club zu verbringen, damit wir das Geld für den Campingplatz sparen konnten. Zwei konnten mit in seinem Boot schlafen, und die anderen drei mussten draußen übernachten.
Abends sind wir dann alle zusammen in die Stadt gefahren, haben fish and chips for take away gekauft, uns an den Strand gesetzt und dort gegessen – Bill hat gesagt, dass das ein typisches Australisches Familien Ding ist, was uns echt ein bisschen gerührt hat, weil er sich so gut um uns alle kümmert!
Sonnenuntergang wähend wir fish and chips gegessen haben
Am Freitag haben wir dann den Tag damit verbracht, Bill zu helfen sein Boot fertig zu machen. Wir haben mit dem Hochdruckreiniger den Dreck weg gewaschen, Metallteile poliert und so weiter... Nach einiger Zeit hatten wir echt keine Lust mehr, aber als Dankeschön für Bill dass er uns das alles ermöglicht hat, haben wir bis zum Schluss durchgehalten und jetzt glänzt das Schiff wieder!
Gegen 17 Uhr haben wir uns dann auf den Rückweg nach Marysville gemacht, und wir haben insgesamt 12 Stunden gebraucht, die wir durchgefahren sind.
Sonnenuntertgang im Outback, wo es Stundenlang echt nichts gibt außer ein paar Bäume
Gestern sind wir also wieder im Camp angekommen und haben den Hühnern „Hallo“ gesagt, haben all unsere Wäsche gewaschen und dann lief Dirty dancing im TV! :D
Heute habe ich für Brisbane gepackt und morgen früh um 8:15 nehmen wir den Bus zurück nach Melbourne und morgen Abend gegen 8 werden wir in Brisbane sein!
Die nächsten drei Wochen werde ich also nichts im Blog schreiben, aber wenn ich wieder da bin, berichte ich natürlich, wie Weihnachten am Strand war und Silvester bei über 30 Grad!

Sonntag, 7. Dezember 2014

30th Birthday & Urlaub

Sooooo, das wird jetzt einer der letzten Einträge für den nächsten Monat sein, denn wir haben ENDLICH Sommerurlaub!!
Am Freitag und Samstag wurde ja der 30. Geburtstag von OEG hier im Camp gefeiert, am Freitag waren um die 350 Mitarbeiter aus Victoria und New South Wales hier. Erst wurden ein paar Reden gehalten, dann gab es Essen und dann wurde gefeiert! Natürlich mussten wir den ganzen Abend über Arbeiten, in der Küche, oder Müll wegbringen und die Toiletten checken. Dafür waren für uns Camp Marysville Mitarbeiter alle Getränke frei, und wir konnten zwischendurch auch ein bisschen mitfeiern. Ich war am Freitag erst um halb zwei im Bett und am Samstag um 10:30 mussten wir schon wieder Anfangen zu arbeiten, denn bevor es das riesige BBQ gab, sollte es eigentlich einige Aktivitäten geben, die wir leiten mussten. Ein Glück hat es den ganzen Vormittag mehr oder weniger durch geregnet, und so gut wie alle Gäste waren ziemlich fertig von der Party Nacht zuvor, und somit wurden die Aktivitäten abgesagt und wir Gappies haben stattdessen Angefangen aufzuräumen und Geschirr zu spülen. Um 19:30 waren wir dann fertig mit aufräumen, und alle ziemlich kaputt. Da es nach solchen Events immer massenweise „Leftover Food“ gibt, haben wir uns dann gestern Abend alle ein richtiges Festessen gegönnt – die ganz guten Sachen (wie Garnelen, oder Veggie Burger) bleiben natürlich nicht über, aber wir hatten trotzdem Auswahl an drei verschiedenen Salaten, Fleisch, Gemüsespießen, Soße und und und (und die Camp Küche ist einfach mal so gut, total kreativ, es gab zum Beispiel einen Rote Beete Granatapfel Salat).
Da wir die letzten Wochen so hart und viel gearbeitet haben, gibt es jetzt nichts mehr zu tun weil alles schon erledigt ist, und wir haben drei Tage eher Sommerurlaub bekommen! Was für ein guter Abschluss um in den 29 Tage Urlaub zu gehen :). Und das beste kommt ja noch: bei den Reden wurden wir von einem der OEG Chefs Namentlich erwähnt! Wir dachten schon, dass sie uns mal wieder alle vergessen würden, denn es wurden alle Mitarbeiter von Marysville aufgezählt, sogar
unser neuer Hausmeister, der erst seit zwei Wochen hier ist, und dann wurde auch noch Leuten gedankt, die zwar hier arbeiten, aber nicht bei den Vorbereitungen mitgeholfen haben.... Doch dann kam „and special thanks to our staff from overseas, we call them the gappies: Andy, Daniel, Lari, Marci, Cansu and Leo“. Endlich wurden wir auch mal erwähnt und endlich wurde unsere Arbeit mal geschätzt. Ihr könnt euch echt nicht vorstellen, wie sehr wir uns alle gefreut haben, denn besonders in den letzten zwei Wochen haben wir das Camp komplett umgekrämpelt, jetzt sieht alles mehr oder weniger gepflegt aus, einige meinten sogar, dass der Garten (wo die Bar war) aussieht, als wäre ein Professioneller Landschaftsplaner hier gewesen. Nach der Rede kam dann einer der OEG Chefs zu uns, hat sich vorgestellt und sich noch ein mal persönlich bei uns bedankt, und hat uns einen Gutschein im Wert von 150 Dollar überreicht, einzulösen im gegenüberliegenden Golfclub!
Heute war ausruhen vom anstrengende Wochenende angesagt, und packen. Denn morgen früh fahren wir nach Melbourne, übernachten in dem Haus von unserem ehemaligen Chef und seiner Lebenspartnerin (die sich beide total um uns kümmern und mittlerweile schon wie Ersatzgroßeltern sind haha. Wir haben sogar ein Nikolaus/Weihnachtsgeschenk von den beiden bekommen!)
Jeder von uns hat ein kleines Kuschelkänguru bekommen!
und Dienstag Morgens ganz früh brechen wir dann alle zusammen nach Adelaide auf. Bill hat uns angeboten, dass er uns mitnehmen kann, denn er muss dort ein paar Sachen erledigen und er wird am Freitag oder Samstag wieder zurück fahren und nimmt uns wieder mit. Und das gute wenn man in einem Outdoor Betrieb arbeitet ist, dass man sich alle Sachen ausleihen kann. Gestern haben wir zwei Zelte bekommen, 4 Luftmatrazen, einen großen Wanderrucksack und zwei Schlafsäcke, stellt euch mal vor, wir hätten das alles hier kaufen müssen... Eigentlich haben wir uns die Sachen für unseren dreiwöchigen Roadtrip von Brisbane nach Melbourne ausgeliehen, aber Bill kennt einige gute, nicht zu abgelegene Plätze in Adelaide wo wir Campen (und das Geld für ein Hostel sparen) können, also fangen wir schon eine Woche eher mit Campen an. Am nächsten Montag, den 15.12. werden wir (Daniel, Can, Marci und ich) dann nach Brisbane fliegen, und am 17.12. holen wir unseren Campervan – Mitwagen ab und machen uns auf den Weg zurück nach Melbourne.

Ach ja und letzten Dienstag hatten Can, Andy und ich den Nachmittag frei, und Jason hat uns und unsere Fahrräder nach Lake Mountain gebracht, das Skigebiet von Marysville. Ich glaube insgesamt ist die Strecke 21 Kilometer lang, und von Lake Mountain zurück nach Marysville geht es nur Bergab und es gibt ziemlich viele Kurven. Eigentlich gibt es einen richtigen Mountainbike Weg, aber da wir drei alle nicht so die Fahrradfahrer sind, und wir nur Wege gefunden haben, wo es erst einmal Bergauf ging, haben wir uns dazu entschlossen, einfach auf der Straße zu fahren, denn im Sommer gibt es auf der Strecke eh so gut wie gar keinen Verkehr. Ausgerüstet mit einem Erste Hilfe Set und „Reparatur Kram“ sind wir dann die Straße runter gebrettert, und das war definitiv die richtige Entscheidung, ihr könnt euch nicht vorstellen, wie schnell wir waren! Das war bis jetzt meine längste Fahrradtour überhaupt, und die die am meisten Spaß gemacht hat (haha).


 So wie auf den Bildern sieht es hier überall aus, ziemlich viele Bäume sind entweder ganz tot, oder die äußere Rinde ist verkohlt... Besonders wenn man in die Berge reinfährt (Marysville liegt im Tal und ist von Bergen umgeben) und in abgelegenden Gegenden ist kriegt man machmal echt Gänsehaut...

Hier mussten wir große Steine Sammeln, mit denen wir Beete von Wegen abgrenzen. Es war ziemlich heiß und aus "nur den Kopf ins Wasser halten" wurde eine sponatne Wasserschlacht und wir kamen alle klitsch nass zurück zum Camp :D

Wunderschöner Morgen in Marysville, dass ist die Aussicht aus unserem Wohnzimmer/Küche


Jetzt sind wir auf jedenfall alle froh, erst einmal einen Monat Pause vom Camp zu haben, und werden unseren Urlaub so richtig genießen!

Montag, 1. Dezember 2014

Augen zu und durch & Goldsuche

Wir hatten die gesamte letzte Woche kein Internet, deswegen konnte ich leider nichts in den Blog schreiben... Aber jetzt geht es wieder, und ich habe endlich mal Zeit gefunden um etwas zu schreiben.

Um mal ganz ehrlich zu sein, im Moment habe ich den Tiefpunkt erreicht, wo es mir echt schwer fällt, jeden morgen aufs neue in das Office zu gehen und zu arbeiten. Seit der neue Chef da ist, hat sich so viel verändert. Die Aufgaben sind anders, und vor allem viel mehr, und man steht hier permanent unter Druck.
OEG hat dieses Jahr 30. Geburtstag, und dieses Wochenende wird das in unserem Camp gefeiert. Ich glaube es kommen um die 365 Leute, und dann muss natürlich alles schön aussehen im Camp. Da sich aber das letzte Jahr niemand um die Blumenbeete gekümmert hat (und wir haben viele und große Beete) ist alles ziemlich überwuchert mit Unkraut. Und wer kriegt den „tollen“ Job, dass alles heraus zu zupfen? Natürlich die Gappies. Wir haben mehr oder weniger die gesamte letzte Woche mit Unkraut zupfen verbracht, ob bei 35°C oder Platzregen, wir saßen im Dreck und haben Unkraut gezupft und wurden von dem einen oder anderen seltsamen Tier gebissen (Ich wurde 2 mal von einem „Jumping Jack“ gebissen, eine etwa Daumennagel große Ameise, die bis zu einem halben Meter hoch springen kann. Der Biss brennt wie ein Wespen Stich, die Stelle schwellt etwas an, und die nächsten Tage nach dem Biss juckt es unheimlich dolle). Anschließend mussten wir Wege mit neuem Kies bedecken, Holzpellets über die nun Unkraut freien Beete verteilen, und und und. Jede menge Körperlich ziemlich anstrengende Arbeit (wo ich auch gar nichts gegen habe, solange es gewürdigt wird, was hier im Moment nicht der Fall ist...).
Trotz all der Arbeit und den Problemen die wir hier im Moment haben, tut es aber doch gut zu sehen, wie sich wirklich so viele Leute Sorgen um uns machen und sich für uns einsetzen, das gibt einen dann wieder etwas Mut, bis zum langen Urlaub durchzuhalten und zu hoffen, das sich in den drei Wochen über Weihnachten etwas verändern wird, vor allem weil wir drei neue Mitarbeiter bekommen, dann wird es hier auf jedenfall nicht mehr so einsam sein :D.
Ach ja und das einzige richtige Highlight in der Zeit seit ich von Sydney zurück bin, war vorletzten Samstag. Circa zwei Stunden von Marysville entfernt ist eine Gegend, wo es vor einiger Zeit große Gold Vorkommen gab. Googelt mal „Woods Point“, dass ist die Gegend in die wir gefahren sind (an alle Motorradfahrer: Ihr würdet die Straßen hier lieben, die zwei Stunden Fahrt gab es kein Straßenstück, welches gerade war und es geht die ganze Zeit auf und ab). Und die Natur dort ist einfach mal so so so schön! Na ja, auf jedenfall habe ich in der Woche ja alleine mit den beiden Jungs zusammen gelebt, denn die Mädels hatten frei und waren im Urlaub, und Jason (einer der anderen Teamer aus dem Camp der schon immer in Marysville lebt) hat uns morgens um Acht abgeholt und ist mit uns auf Goldsuche gegangen. Jason hat zwei von diesen Goldwaschpfannen, und letztes Jahr hat er wirklich einen kleinen Goldnugget gefunden. Wir sind durch den Fluss gelaufen und haben ein bisschen nach Gold gesucht, aber nichts gefunden. Zur Mittagszeit haben wir eine Pause in einem Pub gemacht und etwas gegessen und haben uns dann auf den Heimweg gemacht. Auch wenn wir nichts gefunden haben, der Tag war trotzdem schön, und wir haben mal etwas anderes (und noch einsameres) gesehen als Marysville.

Also, ich werde mit dem Motto „Augen zu und durch“ die letzten zwei Wochen durchhalten und vorallem die Feier hinter mich bringen und mich auf unseren Urlaub freuen, und versuchen, euch etwas auf dem laufenden zu halten, mit den Dingen, die hier so passieren...!