Okay Leute, sucht euch einen
gemütlichen Platz und schnappt euch einen Kaffee, hier kommt ein
Monster Bericht (und damit meine ich wirklich MEGA lang) von meinem
Urlaub! Ich habe einfach mal so viel erlebt und so viel zu erzählen,
da konnte ich mich nicht kürzer fassen...
Ich bin am Sonntag wieder im Camp
angekommen! Zwar ziemlich kaputt, aber glücklich über meinen Urlaub
und ich würde am liebsten gleich wieder zurück fliegen...
Pferderennen
Am letzten Samstag (08.1114) sind wir
vier Mädels schon um 5:30 aufgestanden, denn es ging zum Steakes Day
(familiy day) des Melbourne Cups. Der Melbourne Cup ist ein riesiges
Pferderennen, welches sich über eine Woche erstreckt, und alle Leute
ziehen sich schön an und die Frauen tragen Kleider und Hüte. Wir
haben uns also auch in Schale geworfen und sind dann um kurz nach
sieben nach Melbourne aufgebrochen. Es war ein sehr heißer Tag und
ziemlich windig, was die ganze Sache mit der Blume im Haar und dem
Kleid etwas erschwert hat, denn man musste dauernd beides festhalten,
damit nichts verrutscht... :D. Und wir hatten da noch die geringsten
Probleme, einige Frauen hatten riesige Hüte auf, Schuhe mit einem
Absatz bis zum Mond und dann haben sie auch noch gleichzeitig
versucht, den Hut festzuhalten, zu gehen und zu Telefonieren – wir
haben den ein oder anderen Sturz gesehen. Das Rennen an sich war
total cool, und es war auf jedenfall eine tolle Erfahrung dass mal
gesehen zu haben, aber noch einmal würde ich nicht auf ein
Pferderennen gehen, ich kann es einfach nicht mit ansehen wie die
Menschen mit den Pferden umgehen, da habe ich echt Gänsehaut
bekommen! Ein deutsches Pferd war auch dabei, und es hat sogar eins
von den Einzelrennen gewonnen!
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| Proviant für die bevorstehende Nacht |
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| Das Flugzeug mit dem ich geflogen bin |
Gegen 17:00 war das Rennen dann vorbei und wir haben uns völlig erschöpft auf den Heimweg gemacht. Beziehungsweise die Mädels sind zurück nach Marysville gefahren, und ich habe mich auf der Toilette im Bahnhof erst einmal umgezogen, habe mir etwas zu Essen und zu trinken gekauft und mich für die bevorstehende Nacht gerüstet. Ich hatte nämlich eine Woche frei, und ich hatte einen Flug am Sonntag Morgen (09.11.14) nach Sydney gebucht. Dort habe ich mich mit Carl getroffen, der einen Bus hat und damit durch die Gegend fährt. In der southern cross sation, einer von Melbournes größten Bahnhöfen wurde es dann immer kälter und unheimlicher, je später es wurde. Also habe ich nur noch mein Handy aufgeladen und bin dann mit dem Airport Shuttle zum Flughafen gefahren, wo ich so gegen kurz nach 23 Uhr ankam. Und dann wusste ich nicht mehr weiter, ich war ja noch nie alleine geflogen und ich kam mir ziemlich doof vor, einfach so auf einer Bank zu sitzen und zu schlafen, zumal ich erst nicht die richtige Halle gefunden hatte und am Anfang bei der Gepäckabholung ganz alleine saß. Dazu kam dann noch, dass ich eh total erschöpft von dem ganzen Tag war, ihr könnt euch also vorstellen, dass ich mit den Nerven relativ am Ende war... Nach einiger, noch immer schlafloser Zeit, bin ich dann etwas durch den Airport gewandert und habe endlich die Check-in Halle gefunden, und einige Leute die genau wie ich am Flughafen campieren mussten und auf dem Boden oder einer Bank geschlafen haben. Und dort hat dann auch endlich das Flughafen Internet funktioniert, ich konnte mir die Zeit also damit vertreiben mit den Leuten aus Deutschland zu schreiben.... Insgesamt hatte ich glaube ich so um die zwei Stunden geschlafen, als ich dann um 3:45 in der Nacht endlich einchecken konnte. Und fliegen ist ja wirklich gar nicht so schwer, ich hatte echt bedenken dass ich das nicht hinbekomme, aber alles lief ziemlich gut. Ich hatte genau 9.75 Kilo, 10 waren höchstens erlaubt, und ich hatte die richtigen Dokumente dabei. Das einzige was ich wirklich seltsam fand war, dass ich keinen Reisepass oder überhaupt gar keine Identifikation vorzeigen musste...
Endlich angekommen
Aber na ja, hat ja alles geklappt und um acht Uhr morgens bin ich in Sydney gelandet, wo Carl dann schon mit seinem Bus auf mich gewartet hat. Und das Auto ist echt cool, vorne können zwei Leute neben dem Fahrer sitzen, und hinten ist anstatt Sitzen eine Matratze und ein kleiner Schrank im Wagen. Unter dem Bett haben zwei Surfbretter herausgeguckt, und Pfannen und Töpfe gab es auch! Wir sind dann gar nicht erst in die Innenstadt, sondern gleich an den Coogee-Beach gefahren. Dort sind wir dann baden gegangen, ich habe etwas am Strand geschlafen und wir haben den Rest des Tages nur so vertütelt. Abends hat Carl dann noch mit anderen Freunden an seinem Bus gefeiert, ich was allerdings einfach zu kaputt und habe mir um kurz nach 10 ein Hostel gesucht und bin völlig erschöpft eingeschlafen. Montag war ich dann gegen zehn wach, Carl hat noch geschlafen, also bin ich alleine durch die mega schönen kleinen Einkaufsstraßen geschlendert. Und ratet mal was ich gefunden habe: echtes deutsches Sonnenblumenkern Brot, und dann gab es auch noch Rittersport Schokolade im Angebot (zwei Tafeln für 4 Dollar, und somit günstiger als die australische Schokolade!).
Am Nachmittag habe ich Carl dann wieder getroffen, wir waren einkaufen und haben zwei Stunden in einem Waschsalon verbracht und seine Wäsche gewaschen... :D Danach sind wir dann mit dem Auto in die Innenstadt zum Sydney Opera House gefahren, haben das Auto in einem vermeintlich günstigen Parkhaus abgestellt (in der Einfahrt stand 5 Dollar per halbe Stunde) und haben uns das Opera House angeguckt und ein paar Fotos gemacht.
Nach weniger als einer halben Stunde sind wir dann zurück zum Auto, wollten das Ticket bezahlen, und konnten unseren Augen gar nicht trauen: 37 Dollar!!! So eine Abzocke... Aber na ja, wir konnten ja nichts mehr dran ändern, haben das Ticket bezahlt und ich habe dann meinen Rucksack genommen und bin von da an alleine weiter gezogen.
Leo alleine in Sydney
Carl hat sich auf den Weg nach Queensland gemacht um einen Job zu finden, und ich bin in Richtung Innenstadt gelaufen, mit der Hoffnung irgendwo ein Fastfood Restaurant zu finden wo es freies Internet gibt, denn ich habe ja ganz oldschool kein Internet auf meinem Handy... :D Es war schon gegen 20:00 Uhr, ich hatte also die Zeit im Nacken sitzen, denn nicht alle Hostels haben 24h check in... In Sydney gibt es ein Glück ziemlich viele Hostels, ich habe also sofort ein günstiges gefunden, was gute Kritik bekommen hat und direkt im Zentrum der Stadt lag: Sydney Backpackers. Mein nächstes Problem war es dann, die Straße zu finden, denn alle Leute zählen heute ja auf google maps, aber ihr wisst ja, kein Internet auf meinem Telefon.... :D. Ich bin also zu der nächsten Bushaltestelle, wo eine Stadtkarte war, doch die Straße wo ich hin musste war ziemlich klein und unbedeutend für Touris, und deswegen nicht eingezeichnet. Aber ein Glück sind die Australier alle ziemlich Hilfsbereit, und sofort kam ein Mann in Anzug an und hat gefragt nach was ich suche und hat die Adresse dann in sein Handy eingegeben und mit den Weg erklärt! Ich musste nur die Straße auf der ich schon war folgen und nach einem Stopp in Mc Donalds bin ich dann in einen 10 Betten Raum im Hostel eingezogen. In dem Raum waren zwei deutsche Jungs die beide ziemlich nett waren und mir gleich ein paar Tipps für Sydney gegeben haben, einer von den beiden musste am nächsten Tag wieder nach Deutschland fliegen... Ich bin dann relativ früh ins Bett gegangen und hatte eine ziemlich unruhige und fast schlaflose Nacht, weil der Mann in dem Bett gegenüber von mir total laut geschnarcht hat...Morgens bin ich dann früh aufgestanden um dem Lärm zu entfliehen, habe mir von dem Touristeninformationscenter eine Karte von der Innenstadt geholt und bin losgezogen um mir ein paar Sachen anzugucken. Und das Straßennetz von Sydney ist so viel einfach zu verstehen und zu merken als das von Melbourne. Nach ein paar Stunden kannte ich mich ziemlich gut aus und wusste immer (mehr oder weniger) genau wo ich bin, und auch das benutzen der öffentlichen Verkehrsmittel ist dank der „Opal Card“ super einfach. Diese Karte lädt man mit einer beliebigen Geldsumme auf und man muss die Karte dann beim ein- und aussteigen an einen Scanner halten und der jeweilige Betrag wird abgebucht (das gleiche System haben wir hier in Melbourne auch!). An meinem ersten Tag ganz alleine in Sydney habe ich mir die St. Marys Cathedral angesehen, ich bin durch den Hyde Park gelaufen, habe den Nachmittag im Darling Harbour verbracht (was ein bisschen wie die Hamburger Hafencity aussieht) und ich war in dem Hard Rock Cafe und habe einen Magneten für unseren Schuhschrank in der Küche gekauft (PAPA!!). Den Sydney tower habe ich mir auch angesehen. Dann bin ich gegen 17:00 Uhr wieder zum Hostel gegangen und es wurde relativ schnell ziemlich langweilig. Ich habe mich etwas unsicher gefühlt ganz alleine Nachts herumzulaufen, deswegen bin ich nicht feiern gegangen, aber im Hostel gab es auch nicht viel zu tun... Also habe ich begonnen die nächsten Tage zu planen, und das hat echt Spaß gemacht!
Surfen!!
Mittwoch bin ich dann schon um kurz vor neun mit der Fähre nach Manly gefahren, ein Vorort von Sydney. Und das war bis jetzt echt das schönste was ich gesehen habe, soooo eine schöne kleine Stadt! Also falls ich irgendwann mal auswandern will – dann geht es nach Manly :D. Ich hatte am Abend zuvor einen Surfkurs gebucht der um 11 beginnen sollte, und da ich schon um kurz nach neun da war, bin ich ein bisschen durch die Straßen gelaufen und habe mir alles angeguckt. Und ihr könnt euch nicht vorstellen was ich gefunden habe: eine echte deutsche Bäckerei! Da bin ich dann natürlich gleich rein, habe eine Laugenstange und ein echtes, frisch gebackenes Schwarzbrot gekauft und hab mich dann auf den Weg zum Surfer Strand gemacht. Dann war es auch schon kurz vor elf, und der Kurs ging los. Ich habe zwei deutsche Mädchen kennengelernt, einen von den beiden hat den Kurs gemacht und die andere Fotos, also habe ich dem Mädchen mein Handy gegeben und sie hat ganz viele Fotos für mich gemacht, total gut! Der Kurs hat ziemlich viel Spaß gemacht, der Lehrer war total nett und ich hatte Glück das ich nur eine kleine Gruppe hatte. Nach 15 Minuten Theorie und Trockenübungen sind wir dann gleich raus ins Wasser, und wir sind immer einzeln zu einen von den beiden Lehrern gepaddelt. Dieser hat dann mit einem zusammen auf eine Welle gewartet und wenn es so weit war Anweisungen gegeben: paddle, paddle harder, one, two, three and stand up! Ich war vor meiner ersten Welle schon ein bisschen nervös, weil es als wir den Bewegungsablauf am Strand gemacht haben gar nicht so einfach war... Aber zusammen mit dem Adrenalien und dem Wasser hat es dann alles ziemlich gut geklappt, ich bin aufgestanden und habe gleich die erste Welle gesurft! Und es hat so so so viel Spaß gemacht, so ein cooles Gefühl! Nach zwei Stunden war ich dann ziemlich kaputt vom ganzen paddeln und surfen, und ich bin nach dem ich alle Sachen wieder abgegeben hatte erst einmal am Strand eingeschlafen! :D. Danach habe ich die Laugenstange gegessen, und es war einfach mal so lecker, die erste Laugenstange nach 4 Monaten! Da es mir in Manly so gut gefallen hat, habe ich den ganzen Tag dort verbracht und erst die letzte Fähre zurück nach Sydney CBD genommen. Die Sonne war gerade am untergehen und ich hatte von der Fähre aus einen atemberaubend Blich auf die Harbour Bridge und das Opera House!
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| Theorie Unterricht |
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| Trockenübungen |
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| Meine erste Welle!!! (Ich bin ganz rechts im Bild, die die surft hehe) |
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| Erschöpft, aber ziemllich glücklich - nach dem Surfkurs |
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| deutsches Brot! |
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| Manly Surfer Beach |
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| Sydney Opera house und die Harbour Bridge im Sonnenuntergang |
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| Sydney Opera house |
Sightseeing
Im Hostel bin ich dann nach einer heißen dusche sofort eingeschlafen. Am Donnerstag habe ich den Rest von den Sehenswürdigkeiten angesehen, ich bin Vormittags in den Royal Botanic Garden gegangen, der aber leider etwas enttäuschend war, alles ein bisschen ungepflegt und die meisten von den Pflanzen wachsen hier neben dem Camp im Bush, es war also nichts neues für mich... :D
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| auf dem Weg zum Botanic Garden - selfie mit einem komischen Vogel haha |
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| Darling Harbour |
Bondi Beach und Harbour Bridge
Am Freitag war das Wetter ziemlich gut, morgens um 8 Uhr waren es schon 36 Grad, und kaum eine Wolke am Himmel. Ich habe also meine Badesachen geschnappt und habe mich auf den Weg zum Bondi Beach gemacht, Sydneys berühmtester Strand. Zuvor habe ich noch einen Abstecher zu der Harbour Bridge gemacht und habe diese überquert. Bondi Beach war ziemlich überfüllt, und bei weitem nicht so schön wie der Strand in Manly. Aber man konnte für wenig Geld Surfboards leihen, was ich dann auch gleich gemacht habe. Ich habe mir ein Brett für eine Stunde ausgeliehen, aber leider gab es nicht viele Wellen am Anfänger Strandabschnitt, und die Wellen am „Profi“ Strand waren ziemlich groß... Und ohne einen Surflehrer, der dir beim timing hilft, ist surfen gar nicht mal so einfach :D. Ich habe also nur drei Wellen gesurft, und musste zwischendrin immer wieder auf Wellen warten, und habe deswegen die meiste Zeit nur auf meinem Board im Wasser entspannt und bin ein bisschen durch die Gegend gepaddelt.
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| Bondi Beach |
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| Hamburg Süd Container mit der Harbour Bridge im Hintergrund |
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| Sydney Opera house mit Segelschiff im Vordergrund, das Foto habe ich von der Harbour Bridge aus gemacht! |
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| links: Harbour Bridge, mitte: riesiges Kreuzfahrtschiff, rechts: Opera house |
Abreise (abenteuerlichster Part des ganzen Urlaubs!)
Abends habe ich dann im Hostel alle meine Sachen zusammen gepackt und habe Samstag Morgen um 11 ausgecheckt. Mein Flug zurück nach Melbourne ging um kurz vor 5, also bin ich noch etwas durch Sydney gelaufen, habe einen Kaffee getrunken und mich dann relativ schnell auf den Weg zum Flughafen gemacht, denn es fing an zu regnen und den ganzen Zeit mit dem schweren Rucksack herumzulaufen macht nicht soooo viel Spaß. Da ich mir in Sydney neue Flip Flops gekauft habe und auch noch das halbe Schwarzbrot in meinem Rucksack war, hatte ich Angst das ich über der 10 Kilo Grenze für das Handgepäck bin, was dann relativ schnell ziemlich teuer wird... Ich habe also so viele Sachen angezogen wie möglich: meine lange Hose, ein Top, Strickjacke, Fleecejacke und meine Regenjacke... :D War ganz schön warm, aber ich war unter 10 Kilo, also alles gut.
Ich war um kurz nach 8 Uhr aus dem Flughafen in Melbourne raus und bin mit dem Bus ins Stadtzentrum gefahren. Es hat natürlich in strömen geregnet (typisches Melbourne Wetter...) und ich wollte so schnell wie möglich in ein Hostel und schlafen... Also bin ich um Melbourne International Backpackers gegangen, dort haben wir bis jetzt immer geschlafen wenn wir in Melbourne waren, doch als ich endlich dort ankam stand ich vor verschlossenen Türen, keine Ahnung warum das zu hatte. Dann wollte ich zu dem Hotel gehen wo wir gewohnt haben als wir alle in Australien angekommen sind. Ich wusste ein Glück noch den Weg, der Regen wurde immer doller und ich kam komplett durchnässt dort an, habe nach einem Bett gefragt, doch es war alles komplett ausgebucht. Und dann wusste ich echt nicht weiter. Die Frau hinter dem tresen hat mir meine Verzweiflung glaube ich angemerkt und mir 30 Minuten freies Internet gegeben, damit ich nach einem anderen Hostel googeln konnte. Es gab in ganz Melbourne und Umgebung nur noch zwei freie Betten, und ich war sogar schon auf der richtigen Straße, nur das ich bei Nummer 555 war und zu Nummer 35 musste... Dann bin ich also los gerannt, mittlerweile hat es gewittert und als ich endlich an dem Hostel ankam waren die beiden Betten schon belegt...
Da stand ich dann also, komplett durchnässt, ganz alleine, total schwerer Rucksack auf dem Rücken und den ganzen Tag noch nichts gegessen. Also habe ich mich dazu entschieden erst einmal etwas zu Essen, doch es war mittlerweile 22:00 Uhr und alle Supermärkte hatten schon geschlossen. Dann wollte ich zu Mc Donalds oder Subway oder irgendwas von dem Fastfoodzeug, doch alles hatte zu. On top kam dann noch, dass ich nur noch 18 Prozent Akku auf meinem Handy hatte, es wäre also irgendwann in den nächsten Stunden ausgegangen... Deswegen wollte ich zurück zur southern cross Station, denn dort gibt es Steckdosen und ich hätte wenigstens ein Dach über den Kopf gehabt... Doch versuche mal diesen Bahnhof zu finden, wenn es dunkel ist und du eh Null Orientierung in Melbourne hast... Ich bin also gefühlte Stunden durch die Gegend geirrt, und als ich dann zum dritten mal an dem gleichen Geschäft vorbei gekommen bin, war ich mir ziemlich sicher, dass ich im Kreis gelaufen bin für die letzte halbe Stunde.
Durch Zufall bin ich dann an einem Mc Donalds vorbeigekommen der noch offen hatte, und bin da direkt rein und habe erst einmal etwas gegessen. Da ich sonst ja nichts zu tun hatte und auch nicht wusste wo ich hin sollte habe ich eine Stunde nur herumgesessen, es war mittlerweile schon halb zwölf. An dem Tisch mir gegenüber saß eine Gruppe von Mädchen, und eine von denen war ziemlich betrunken, und die anderen wollten sie dazu bringen ein paar Pommes zu essen. Das Mädchen wollte aber nichts essen, hat die Pommes genommen und weggeworfen, und ratet mal, auf wem sie gelandet sind?! Geeeeenau, direkt auf mir. Ich war so perplex und konnte es gar nicht fassen, und irgendwie musste ich auch über mich selbst lachen in dem Moment. Da saß ich, ganz alleine, seit einer Stunde in einem Mc Donalds, komplett durchnässt, überall Pommes, kein Handyakku mehr und keine Ahnung wo ich die Nacht verbringen soll. Schlimmer hätte es echt nicht kommen können. Die Mädchen haben sich sofort entschuldigt und sind dann gegangen und ich habe mich auch auf den Weg gemacht, immer noch auf der Suche nach dem Bahnhof. Ich war schon kurz davor mir einfach ein Taxi zu nehmen, als ich dann um die nächste Ecke gebogen bin und endlich den Eingang vom Bahnhof gesehen habe.
Es war ja Samstag Nacht, und es waren ziemlich viele betrunkene Leute unterwegs und in dem Warteraum haben ein paar Obdachlose geschlafen, und ich wollte mich da nicht zu setzten und an sich war mir das alles ein bisschen zu unsicher. Also bin ich wieder in den Bus gestiegen, der zum Airport fährt, denn dort ist es warm, sicher, ich bin nicht alleine, kann mein Handy aufladen und habe Internet. Was besseres hätte ich in meiner Situation echt nicht finden können haha. Um kurz nach 12 bin ich dann am Flughafen angekommen und ich bin direkt zu der Check In Halle gegangen.
Dort habe ich mein Lager dann neben einer Steckdose auf dem Fußboden aufgeschlagen und erst einmal mein Handy aufgeladen. Nach ca. 20 Minuten kam ein Junge, vielleicht ein bisschen älter als ich, und hat gefragt ob er die Steckdose mitbenutzen kann. Da war ich ganz froh drüber, denn so war ich nicht die einzige die auf dem Fußboden lag, gewartet und ein bisschen geschlafen hat. Mir war ziemlich kalt, denn alles war ja Nass, inklusive Schuhe. Und ich hatte dummerweise meine Regenhülle für den Rucksack nach ganz unten gepackt, weil ich davon ausgegangen bin, dass es nicht regnen wird, und deswegen waren auch so gut wie alle Sachen in meinem Rucksack nass und ich konnte nichts wechseln.
Der Junge war ziemlich nett, er kam aus Frankfurt und er hat die letzten 4 Monate in Neuseeland gearbeitet und war auf dem Weg nach Singapur. Sein Flug ging am Sonntag um 12 Uhr Mittags, der arme hatte also eine noch längere Wartezeit als ich, worüber ich mich aber eigentlich echt gefreut habe, denn so war ich wenigstens nicht ganz alleine...:D. Wir haben immer gegenseitig auf unser Gepäck aufgepasst wenn einer von uns Kaffee geholt hat oder auf Toilette war, und ansonsten saßen wir nur da, haben geredet und gehofft, dass diese Nacht endlich vorbei geht. Nach einiger Zeit kam dann ein Mann auf uns zu, blieb genau vor uns stehen, hat eine Weile in seiner Tasche herumgewühlt, und hat uns 20 Cent vor die Füße geworfen, hat gelacht und ist gegangen. Wirklich, ich konnte es gar nicht fassen, da hat der uns doch tatsächlich Geld hingeworfen. In dem Moment habe ich mich so dumm gefühlt, als wenn wir so sehr nach Obdachlosen Leuten ausgesehen haben! Die 20 Cent haben wir dann sofort in Kaffee investiert haha. Ich habe in der Nacht vielleicht eine Stunde geschlafen, aber komischerweise war ich trotzdem ziemlich fit, als ich dann um halb neun morgens den Bus zurück zum Bahnhof genommen habe. Um kurz nach 11 war ich wieder zurück im Camp und habe erst einmal bis 17 Uhr geschlafen...
Bilanz
Dieser Urlaub war mit dem Pferderennen,
7 Tagen in Sydney, surfen, ziemlich vielen Sehenswürdigkeiten, eine
menge neue nette Bekanntschaften und zwei Nächten die ich am
Flughafen geschlafen habe auf jedenfall total cool und ziemlich
aufregend und ich freue mich schon unglaublich dolle auf den nächsten
Trip!!!
Unser neues Haustier
Ach ja, und wir haben jetzt so zu sagen einen "Hauspapagei"! Dieser Papagei sitzt immer auf unserer Veranda, und wir haben angefangen ihn zu füttern. Mittlerweile hüpft er von ganz alleine auf unseren Arm und wir können mit ihm durch die Gegend laufen. Heute morgen war unsere Tür offen, und er ist ins Haus gelaufen, auf den Tisch geflogen und hat mit uns zusammen gefrühstückt! So süß, er hatte seine Haferflocken und wir saßen am Tisch und haben Kaffee getrunken, und als er aufgegessen hatte, ist er wieder vom Tisch herrunter gesprungen und nach draußen gelaufen. Total cool!!




























