Donnerstag, 23. April 2015

Sleep - Walk - Eat - Repeat! Great Ocean Walk & Neuseeland

Meine drei Wochen Urlaub sind vorbei, und es war echt richtig toll, jede menge zu erzählen, und viel mehr Bilder, als ich hier hochladen kann... :D Deswegen kriegt ihr jetzt mal die Highlights und die schönsten Bilder meiner Abenteuer!
Loooooooooos gehts!

Da waren wir kurz vor dem Ziel - man kann die 12 Apostel im Hintergurnd sehen.
Begonnen habe ich den Urlaub ja mit dem Great Ocean Walk, zusammen mit Marci und Larissa. In 8 Tagen sind wir 104 Kilometer gewandert, haben jede Nacht gezeltet und mit unserem Campingkocher gekocht, und es genossen, ganz alleine in der wunderschönen Natur zu sein. Der Weg startete in Apollo Bay, mit einem viel zu schweren Rucksack... Wir mussten ja alles mit uns tragen, was wir innerhalb von 8 Tagen so brauchen: Zelt, Matte, Schlafsack, Kocher, Essen, Wasser, Kleidung, Erste Hilfe Tasche und so weiter... Unglaublich, an was man alles denken muss, wenn man 8 Tage kaum Zugang zur Zivilisation hat. Besonders die Essensauswahl war für mich eine Herausforderung, denn wenn ich mal so drüber nachgedacht habe, was ich innerhalb von einer Woche so Esse, hatte ich selbst keine Idee. Es lief dann darauf hinaus, dass ich pro Tag drei Scheiben Schwarzbrot (sogar richtiges aus Deutschland!), einen Müsliriegel, ein paar Bonbons und eine Portion Haferflocken zur Verfügung hatte, plus die Nudeln oder den Reis, den wir drei Abends immer zusammen gekocht haben. So Regelmäßig und abgezählt habe ich glaube ich noch nie gegessen... Der Rucksack hat im ganzen dann 23 Kilogramm gewogen, was uns alle ziemlich geschockt hat (wir glauben aber, dass die Waage die wir am Bahnhof genutzt haben nicht richtig funktioniert hat, der Rucksack war zwar ziemlich schwer, aber ich bin mit 26 Kilogramm nach Australien gekommen, da kann das wenige Equipment doch keine 23 Kilo wiegen...).

Getrunken haben wir Regenwasser, wir haten solche Tabletten, die man für 30 Minuten ins Wasser tun musste, die haben dann alle Bakterien getötet. Die meinste Zeit war das Wasser echt sauber, einmal hatten wir aber total gelbes Wasser. Da hieß es dann Augen zu und durch, irgendwas musst du ja trinken... :D
Der Weg war in drei Stufen eingeteilt: easy, medium und hard. Wir sind immer so um die 4 bis 6 Stunden gelaufen, hatten eine Strecke von 10 bis 16 Kilometer pro Tag vor uns, und der Weg war sehr gut ausgeschildert.
Manchmal konnte man sogar noch wählen, welchen Weg man gehen will, ob man lieber am Strand laufen möchte, oder durch den Bush. Dadurch wurde es allerdings manchmal auch ein bisschen Kompliziert. Da man manchmal am Strand entlang musste, mussten wir Ebbe und Flut beachten, denn an manchen Standabschnitten kommt man nur bei Ebbe durch, und es waren auch einige Flussüberquerungen dabei, es gab jedoch keine Brücke und bei hohen Wasserstand wäre es unmöglich gewesen, mit trockenen Füßen auf die andere Seite zu kommen. Wir haben ein Glück immer alles richtig berechnet, und sind im Gegensatz zu einem anderen Pärchen immer trocken zum nächsten Campingplatz gekommen. Dort wurde dann gleich das Zelt aufgebaut, und danach entspannt und gegen 5 Uhr haben wir mit kochen angefangen. Man hat halt einfach nichts zu tun, sobald man sein Zelt aufgebaut hatte, denn ein Buch oder so was hatten wir nicht mit, das hätten wir ja alles tragen müssen... Da es ab sechs Uhr eh schon gedämmert hat, lagen wir also teilweise um halb sechs schon in unseren Schlafsäcken, und spätestens um acht haben alle geschlafen. Dementsprechend sind wir dann auch relativ früh wieder aufgewacht, und haben wunderschöne Sonnenaufgänge gesehen. Die Zeltplätze an sich waren schon ein Highlight, auch ohne knall Orangene Sonne, die über dem Meer aufgeht und den Himmel rot färbt...
Unser Zelt im Sonnenaufgang



Die Bio Toilette von außen - die Stufen waren echt immer gemein, wenn man eh schon fertig ist vom wandern, und dann auch noch Treppen steigen muss...

Die Aussicht aus der Bio Toilette. Die waren echt liebevoll gestaltet.


Das abendliche kochen.

Es war eigentlich immer nur ein Loch im Wald, wo ein Unterstand mit Bänken und einem Tisch war, ein großer Wassertank mit Regenwasser, und eine Bio-Tiolette (also eigentlich ein Plumsklo, aber Bio-Tiolette hört sich schöner an haha). Von dem Unterstand gingen dann immer kleine Wege ab, die zu den einzelnen Zeltplätzen geführt haben. Dort passte genau ein drei Personen Zelt rauf, und man konnte sich gerade eben noch daneben setzten zum kochen. Die meiste Zeit war alles schön alleine, und manchmal konnte man die anderen Zelte gar nicht sehen. Nachts wurde es manchmal ganz schön kalt, aber wir hatten ein Glück nur einmal Regen und Sturm. Aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wie laut es Nachts sein kann, wenn man mitten in der Natur schläft. Das nie aufhörende Rauschen des Meeres, die ganzen Vögel, und habt ihr schon mal einen Koala gehört? Echt, wenn wir nicht gewusst hätten, dass die Nachts solche Geräusche machen, hätte man denken können, dass ein Monster vor dem Zelt steht. Die sind unglaublich laut und „schreien“ herum, ich kann gar nicht beschreiben, was für Laute diese süßen Tiere von sich geben können. Aber auch daran gewöhnt man sich, genau wie an den schweren Rucksack, der ja ein Glück immer leichter geworden ist, je mehr wir gegessen hatten. Während des wandern haben wir ein paar coole Tiere gesehen. Ich hatte gleich am ersten Tag eine sehr nahe Begegnung mit einer Schlange. Zuvor hatten wir ganz viele Koalas gesehen, und haben während des laufens immer nach oben geguckt, um den nächsten Koala zu entdecken, deswegen hatte ich die Schlange mitten auf dem Weg erst bemerkt, als ich eine Armlänge von ihr entfernt stand, und sie mir bedrohlich den Hals entgegenstreckte. Ich hatte ein Glück meine Gaters an (die Zähne der Schlange können durchbeißen, aber das Gift geht nicht durch), und wegen der Arbeit im Camp wussten wir ja genau, wie wir uns verhalten müssen, und in der Sekunde nach dem Schreck ist die Schlange auch schon wieder im Dickicht verschwunden, und wir konnten unsere Wanderung fortsetzen. Wir haben außerdem Equitnas und Kängurus gesehen, und jede Menge schön bunte Vögel und Spinnen. Die Kängurus saßen teilweise einfach so auf unserem Weg und haben uns verdutzt angesehen bevor sie dann ins Gebüsch gesprungen sind, das eine hatte sogar ein Baby dabei!
Wilde Koalas zu sehen ist etwas ganz besonderes, ich kenne ganz viele Australier, die noch nie einen wilden Koala gesehen haben - und wir sind gleich 7 auf unserem Weg begegnet!

Die zweite Begegnung mit einer Schlange - diese hier war aber ganz friedlich.

Kängurus auf unserem Wanderweg!
Wir hatten ja nicht die Möglichkeit, zu duschen, und nach der Hälfte der Zeit lag der Campingplatz direkt neben einem Fluss. Da wir nicht ins Meer springen wollten, weil wir dann überall das Salzwasser gehabt hätten, haben wir uns ziemlich über den Fluss gefreut, und sind, auch wenn es richtig kalt war, gleich rein gesprungen. Später haben wir dann noch unsere Haare mit Shampoo und Regenwasser gewaschen, und uns mal wieder so menschlich gefühlt haha.
Nach acht Tagen hatten wir dann unser Ziel erreicht, am Ostersonntag kamen wir bei den 12 Aposteln an, und unser Bus, der uns den Weg, für den wir acht Tage gebraucht hatten, in nur 1 ½ Stunden zurück nach Apollo Bay bringen sollte, hatte schon auf uns gewartet. In Apollo Bay musste n wir dann auf den Anschluss Bus zurück nach Melbourne warten, und haben uns dort Fish and Chips gegönnt. Danach ging es mir zwar echt schlecht, denn nach 8 Tagen Schwarzbrot und Nudeln oder Reis, war das ganze Fett nicht so gut für meinen Magen... Zurück in Melbourne haben wir dann im Hostel eine schön lange Dusche genossen und sind dann ziemlich erschöpft ins Bett gefallen. Ich freue mich auf jedenfall, dass ich den Walk gemacht habe, es hat sich total gelohnt, und als uns dann auch noch klar wurde, dass wir die einzigen waren, die die ganzen 104 Kilometer durchgezogen haben, waren wir schon ein bisschen stolz.

Ds letzte mal das Zelt aufbauen für die letzte Nacht war dann doch zu viel haha.

Das ist die Strecke, die wir zurückgelegt haben. Wo der rote Pfeil ist, liegt Apollo Bay. In 8 Tagen ging es dann am Strand, an den Klippen und durch den Bush zu den 12 Aposteln 



































Am Ostermontag ging es dann mit dem Bus zurück nach Marysville, alle Kleider wurden schnell gewaschen und getrocknet, und dann mussten Larissa und ich auch gleich wieder für den Neuseeland Trip packen. Dienstag Nacht ging unser Flug nach Christchurch, und da wir nur mit Handgepäck geflogen sind, durften wir eh nur 7 Kilo mitnehmen, deswegen ging das packen echt schnell. Endlich in Christchruch angekommen, war es nach der Neuseeländischen Zeit halb 5 in der Nacht und wir haben auf einer Flughafenbank ein bisschen geschlafen, bis wir dann um 10 Uhr morgens endlich unser Mietauto abholen konnten. Wir hatten uns das günstigste Auto gemietet, und hatten deswegen einen alten Nissan Sunny, den wir liebevoll „Schrotti“ getauft hatten und beim Bergauf fahren mussten wir unser Auto immer anfeuern, dass es mit etwas mehr als 40 kmh den Berg auch wirklich hochfährt, und nicht rückwärts wieder herunterrollt haha. Es war Automatik, das war ziemlich entspannt. Ich bin eigentlich die meiste Zeit gefahren und hatte echt Spaß dabei.
Die Neuseeländischen Straßen waren manchmal zwar eine Herausforderung, denn die meiste Zeit ging es über irgendwelche Bergpässe, mit Serpentinen und so, aber ich hatte trotzdem jede Menge Spaß beim fahren. Das Benzin hat Schrotti nur so verschlungen, wir mussten jeden Tag Tanken, und um ein bisschen zu sparen, sind wir nie schneller als 80 gefahren, was die Autofahrer hinter uns natürlich manchmal etwas genervt hat. Insgesamt sind wir 2989 Kilometer gefahren. Wir haben die gesamte Südinsel umrundet und wunderschöne Natur und Städte gesehen. Geschlafen haben wir die meiste Zeit im Auto auf kostenlosen Campingplätzen, einfach die Lehne zurück klappen, in den Schlafsack rein, und am nächsten morgen früh wieder losfahren. Wir hatten allerdings nicht damit gerechnet, dass es so kalt wird in Neuseeland, wegen des ganzen Arbeiten hatten wir keine Zeit irgendetwas zu planen, und waren auf die eisigen Temperaturen nicht so wirklich vorbereitet... Die ersten 4 Nächte haben wir es im Auto gut ausgehalten, in der 5 Nacht waren haben wir direkt vor Monkey Island unser Auto zum schlafen abgestellt, und nach sehr kurzer Zeit hat dann eine nette Frau angeklopft und hat uns total entgeistert angesehen, als wir ihr erzählt haben, dass wir in unserem Auto schlafen. Sofort hat sie uns dann angeboten, dass wir in ihrem Wohnwagen schlafen können, der sowieso leer steht, weil ihre Mutter doch nicht mit auf den Campingausflug gekommen war. Ziemlich glücklich sind wir dann also in einen ganz kleinen Wohnwagen umgezogen, und haben endlich mal wieder gut geschlafen.
Am nächsten Tag ging es dann nach Queenstown, wo wir uns mit Daniel, Jannik und Joni getroffen haben. Die kennen wir vom Seminar aus Deutschland, und wir haben uns zusammen in ein Hostel eingebucht, die Stadt erkundet und Abends Pizza gegessen. Es war echt richtig kalt, und als wir am nächsten Morgen aufgestanden sind konnte ich es kaum fassen, es hat doch tatsächlich geschneit! Und in dem Moment war ich echt froh, dass ich während des Winters Fahrschule hatte. Denn um zu unserem nächsten Ziel zu kommen, mussten wir einen Pass fahren, und das bei 5 Metern Sichtweite, Schnee und glatten Straßen. Und dazu dann noch unser Schrotti, was mit den steilen Kurven eh schon bei gutem Wetter zu kämpfen hatte.
Schnee! Schneematsch auf den Straßen, die Schilder konnte man auch nicht lesen, und dann hat das Navi uns auch noch über einen Bergpass geschickt...
Wir waren zwar echt langsam, haben die Straße aber gut gemeistert und dann kam auch schon unser Zwischenstopp bei den blue pools. Das Wasser dort ist unglaublich klar und hat eine wunderschöne Farbe, und durch die 20 minütige Wanderung dort hin war uns endlich mal wieder so richtig schön warm.

Am nächsten Tag sind wir noch vor dem Frühstück auf den Fox Gletscher gewandert, es ist einfach unglaublich traurig, wie schnell das Eis in den letzten 100 Jahren zurück geschmolzen ist.
Da wir die Tage vor Queenstown ein bisschen getrödelt haben, mussten wir die letzten Tage immer ziemlich viel fahren, und kamen dann relativ schnell schon wieder ganz oben von der Südinsel an. Der Golden Bay ist ziemlich schön, und auch der Abel Tasman Nationalpark lohnt sich. Dort waren wir sogar ein bisschen Wattwandern, und haben uns dann dazu entschieden, für die letzten drei Nächte in Hostels zu gehen. Es wurde einfach viel zu kalt im Auto, und wir lagen die meiste Zeit wach. Donnerstag Nacht kamen wir dann in Methven an, dies liegt eine Stunde unter Christchurch, und dort hatten wir das beste Hostel, in dem ich je war. In einer Wohnsiedlung hat ein Pärchen ihr Untergeschoss zu einem Hostel umgebaut, es gab 4 Zimmer, mit insgesamt 17 Betten, und die Küche haben sie sich mit den Gästen geteilt. Dementsprechend war alles immer schön sauber, und der Kamin war durchgehend an. Dort haben wir dann ein bisschen entspannt, und am Freitag ging es zum Airport in Asburton – wir hatten ein gutes Angebot von unserem Autovermieter bekommen, und wollten Skydiving machen (Tandensprung). Wir mussten den ganzen Morgen über zittern, ob es Wettertechnisch stattfinden kann, denn es war etwas windig, aber als wir um drei Uhr am Flughafen waren, hatte sich der Wind gelegt, die Wolken weitgehend verzogen, und der Sprung konnte stattfinden! Die Leute und die Atmosphäre dort waren richtig cool, und als wir dann in das Flugzeug gestiegen sind, war eigentlich alle Aufregung weg und man hat sich einfach nur gefreut. Ich bin zuerst gesprungen, und saß deswegen schon am Ausgang. Die Tür wurde erst geschlossen, als wir in der Luft waren, und deswegen saß ich während wir beschleunigt haben die ganze Zeit im Fahrwind der offenen Tür, alleine das war schon richtig cool. Wir haben das höchste gemacht, was angeboten wurde, 12000 feet, und nachdem wir ein bisschen herumgeflogen sind, ging es auch schon los. Insgesamt waren es glaube ich 40 Sekunden freier Fall, bis dann der Fallschirm aufgemacht wurde. Man hatte eine richtig tollen Ausblick, und wenn du dich die ganze Zeit in der Luft drehst und danach vom Fallschirm aufgefangen wirst und dann ganz entspannt ein bisschen herumfliegst, ist das echt ein unbeschreibliches Gefühl. Auf jedenfall das beste, was ich bis jetzt gemacht habe, und ich will unbedingt nochmal!



Nach dem Sprung ging es dann zurück ins Hostel, wieder vor den schönen Kamin, und am Tag darauf mussten wir unser Auto dann wieder abgeben. Nachdem wir uns Christchurch angesehen hatten, ging es zum Airport, und um 12 Uhr Nachts sind wir schließlich in unserem Hostel in Melbourne angekommen. Dort haben wir Leute kennengelernt, drei deutsche, einen Schweden, zwei Franzosen, einen Neuseeländer und eine aus Kanada, und mit denen haben wir dann noch bis 4 Uhr Nachts zusammen gesessen und erzählt.







Heute hatte ich den vierten Arbeitstag, und man ist schon wieder voll drin in dem Arbeitsalltag, aber da sich etwas an meiner Urlaubsverteilung geändert hat, habe ich in zwei Wochen schon wieder für 14 Tage frei! Jetzt heißt es also planen, Flüge buchen und so weiter, und dann geht es ach schon wieder los.